Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Bauvorhaben birgt etliche Probleme
Aussehen, Verlauf, notwendige Maßnahmen und prognostizierte Kosten des Kanals
Die Errichtung des Flutkanals ist mit einer Sohlbreite von etwa zehn Metern und einer mittleren Tiefe von etwa fünf Metern unter GOK (Geländeoberkante: unterer Bezugspunkt eines Bauvorhabens oder eines schon bestehenden Gebäudes) vorgesehen.
Der Querschnitt des Hochwasserschutzkanals wird je nach der Verfügbarkeit an freistehender Fläche und der angrenzenden Infrastruktur als Trapez- oder Kastenprofil geplant. In einem schmalen Korridor wird er entlang der bestehenden Bahn- und Straßentrassen verlaufen. Doch die Verwirklichung dieses Bauvorhabens birgt viele Probleme und Herausforderungen. So müssen zwei Brücken für kommunale Straßen und zwei Brücken für Bundesstraßen neu gebaut werden. Außerdem ist der Ausbau und die Neutrassierung zweier Bundesstraßen sowie einer Bahnüberführung unvermeidbar. Neben diesen Mammut-Projekten ist die Absiedelung beziehungsweise Verlagerung bestehender Nutzungen oder die Entwidmung unter Denkmalschutz stehender Bauwerke zum Zwecke des Abrisses nötig. Beispielsweise haben die Kleingärtner am Elsterplatz eher weniger Glück, denn genau dort soll der Flutkanal von der Weißen Elster abzweigen, bis er nach ungefähr zwei Kilometern auf Höhe des Greizer Parks wieder in den Fluss münden wird. Laut einem Bericht von MDR Thüringen wurde mit den Besitzern bereits gesprochen. Sie werden eine Entschädigung erhalten und müssen ihre Gärten aufgeben. Geht es nach Frank Schirmer von der Thüringer Landgesellschaft, belaufen sich die Baukosten für den Hochwasserschutzkanal auf 25 Millionen Euro. Außerdem betont er ausdrücklich, dass der Kanal die wirksamste Lösung sei, um die Eingriffe in der Stadt zu minimieren und dass er nicht damit rechne, dass der erste Spatenstich vor 2024 oder 2025 gemacht wird.