Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Nun heißt es anpacken
Die Stimmen sind ausgezählt, die Stadträte vereidigt und die Stadtrats- und Ausschusssitze sind verteilt. Nun muss es wieder an die Arbeit gehen.
Mein Wunsch wäre, dass es nun wieder um die Sache geht. Parolen oder gegenseitige Spitzfindigkeiten braucht es nun nicht mehr: Der Wahlkampf ist vorbei. Nun muss sich wieder alles um die Stadt Greiz und ihre Einwohner drehen. Gerade in den nächsten Jahren warten viele Aufgaben auf die neuen und alten Stadträte. Der Bevölkerungsschwund und die Haushaltslage sind nur zwei von vielen – noch steht kein Haushalt für das Jahr 2019.
Wenn man in bestimmte lokale Facebook-Gruppen schaut, wo nach der Stadtratssitzung unter Beteiligung von Stadträten schon wieder mehr miteinander gestritten wird, als dass man versucht, Lösungen zu finden, dann weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Ich hoffe wirklich, dass dies nur die Wahlkampf-Nachbeben sind, die in den nächsten Wochen und Monaten abebben. Parteistreitigkeiten gab es in den vergangenen Jahren genug und eigentlich hatte ich in den vergangenen Monaten das Gefühl, dass tatsächlich ein neuer Geist in den Stadtrat eingezogen war.
Nun müssen die Stadträte beweisen, dass das durch Wählerstimmen in sie gesetzte Vertrauen berechtigt ist. Das geht nur gemeinsam und nicht gegeneinander. Zum Wohle der Stadt und der Greizer muss es vorangehen. Es steht viel auf der Agenda. Nun heißt es anpacken.
Der neue Greizer Stadtrat hat sich am Mittwochabend konstituiert.
Die stärkste Fraktion bildet die Liste CDU/Gemeinsam für Greiz (GfG) mit zwölf Sitzen. Mit fünf Sitzen ist die Fraktion Interessengemeinschaft für Wirtschaft und Arbeit (IWA) die zweitstärkste, gefolgt von der AfD/Bürgerfraktion Greiz (vier Sitze), der SPD (vier Sitze) und der Linken (vier Sitze). Als fraktionsloses Mitglied ist Jens-Holger Schmidt (FDP) im Gremium vertreten.
Zum Vorsitzenden des Stadtrates wurde in geheimer Wahl erneut Andreas Hemmann mit 26 Ja-Stimmen bei vier ungültigen gewählt. Er wurde von der Fraktion CDU/GfG vorgeschlagen und hatte schon vorher den Stadtratsvorsitz innegehabt.
Das Vorschlagsrechts für den Vorsitzenden liegt traditionell bei der größten Fraktion. Mit 29 Ja-Stimmen bei einer ungültigen wurde Reinhilde Machalett (CDU/GfG) zu seiner Stellvertreterin gewählt. Ihre Fraktion hatte sie auch vorgeschlagen.
Zwei Bewerber gab es für den Ersten Beigeordneten des Bürgermeisters. Christian Tischner (CDU/GfG) stellte Ulrich Zschegner auf, den langjährigen Ersten Beigeordneten. Holger Deutlicher fiel das Ergebnis bei der Wahl zum Zweiten Beigeordneten aus, für den die SPDFraktion Ines Watzek (SPD) vorschlug, Torsten Röder (AfD/ Bürgerfraktion) seinen Fraktionskollegen Uwe Staps. Watzek erhielt bei der folgenden Abstimmung 23 Ja-Stimmen, Staps fünf (zwei Stimmen ungültig).
In den Ausschüssen der Stadt stehen der Fraktion CDU/GfG je zwei Sitze zu, den anderen Fraktionen jeweils einer.
(die Person nach dem Schrägstrich ist jeweils der Stellvertreter): Christian Tischner/Reinhilde Machalett; Holger Wittig, CDU/Gemeinsam für Greiz. Detlef Zietan, stellvertretender Fraktionsvorsitzender IWA. Andreas Petzoldt, AfD/Bürgerfraktion Greiz. Tina Barth, CDU/Gemeinsam für Greiz. Ricarda Gebauer, IWA. Frank Köhler AfD/Bürgerfraktion. Guido Brinckmeyer, stellv. Fraktionsvorsitzender Die Linke. Andreas Schöpe, CDU/Gemeinsam für Greiz. Andreas Hemmann, Vorsitzender Stadtrat und Fraktion SPD. Andrea Jarling, Die Linke.