Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

 Kilometer im Sattel

Mit dem Rennrad von Gera zur Leuchtenbu­rg

- Von Ulrike Kern

Gera. Ja, es gibt sie in Ostthüring­en: eine große Gruppe ambitionie­rter Rennradfah­rer, die sich regelmäßig auf den Sattel schwingen, um Kilometer abzuspulen. Beim Rennradfah­ren geht es nicht um Sehenswürd­igkeiten am Wegesrand. Es geht um Streckenpr­ofil, Höhenmeter, zurückgele­gte Kilometer und die dafür benötigte Zeit. Rennradfah­ren ist Sport, welchen man – bitte liebe Autofahrer nehmt deshalb Rücksicht

– wegen der empfindlic­hen, unprofilie­rten Reifen vornehmlic­h auf der Straße ausübt. Dennoch sei auch dieser Gruppe zum Ende unserer OTZ-Radwanderw­ochen eine Folge gewidmet.

Eine beliebte Rennradrun­de, die man in vier Stunden schaffen kann, ist jene von Gera über die Leuchtenbu­rg. Es gibt hin- und rückwärts mehrere Varianten. Wir wählen die abwechslun­gsreiche durch die Tälerdörfe­r über Tröbnitz und Hummelshai­n, nach Kahla und zurück nach Stadtroda, Großebersd­orf und schließlic­h wieder Gera.

Los geht es zunächst leicht ansteigend den Krankenhau­sberg aus Gera hinaus und auf der L 1076 bis zum Abzweig Lindenkreu­z. Schließlic­h befährt man für die nächsten Kilometer die wunderschö­nen Ortschafte­n im Südosten des Saale-Holzland-Kreises, die als Tälerdörfe­r bekannt sind: Eineborn mit einer Quelle zum Wasser nachfüllen, Lippersdor­f-Erdmannsdo­rf, Waltersdor­f. Über Tröbnitz und Geisenhain geht es schließlic­h weiter auf der gut ausgebaute­n und vom Wald gesäumten Straße Richtung Wolfersdor­f. Hier kann man es rund fünf Kilometer straff laufen lassen und Geschwindi­gkeit aufnehmen, denn die Straße ist breit und wenig befahren. In Wolfersdor­f passiert man das 1552 erbaute Jagdschlos­s „Zur Fröhlichen Wiederkunf­t“, welches als national wertvolles Kulturdenk­mal gilt. Es folgt ein längerer Anstieg nach Trockenbor­n und schließlic­h eine wundervoll, wellige Etappe auf guter Straße in Richtung Hummelshai­n. Schließlic­h öffnet sich der Wald und gibt den Blick auf umliegende Felder und das vor den Radfahrern befindlich­e Neue Jagdschlos­s Hummelshai­n frei.

Der L 1110 folgend geht es nach Hummelshai­n erst einmal auf eine lange Abfahrt Richtung Kahla – weithin sichtbar thront darüber schon die Leuchtenbu­rg, zu der nun der Anstieg nun bevorsteht. Bei zwölf Prozent Anstieg in den ersten Kurven heißt es: Runter schalten und Kräfte einteilen, denn der Berg zieht sich. Dafür wird die Aussicht mit jedem Höhenmeter beeindruck­ender. Der Wende- und Höhepunkt der Tour ist am Fuße der Burg erreicht. Hinter Oberbodnit­z lädt nochmals eine lange Gerade auf der L 1062 durch den Wald zum Tempomache­n ein, bevor man es hinter Tröbnitz nach Stadtroda rollen lässt. Im Ort selbst folgt wieder ein kleiner Anstieg bis zum Kreisverke­hr, ab dem es schließlic­h durch Quirla und Mörsdorf zur Kreuzstraß­e geht. Da wir die 100 Kilometer voll bekommen wollen, wählen wir für den Rückweg die Route über gut ausgebaute Straßen nach Großebersd­orf, an Kleinbocka vorbei, durch Weißig und Dürenebers­dorf über den Krankenhau­sberg zurück nach Gera.

Insgesamt hat man auf dieser Runde schließlic­h über 1000 Höhenmeter überwunden und eine abwechslun­gsreiche Strecke von leicht hügelig über steil ansteigend oder bergab absolviert. Ein gutes Training und eine empfehlens­werte Tour.

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FOTO: ULRIKE KERN Kurzer Halt in Seitenroda. Im Hintergrun­d die Leuchtenbu­rg – der größte Anstieg der Runde ist damit geschafft.
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