Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Juso-Chef: NSU-Ausschuss weiterführ­en

Oleg Shevchenko im Amt bestätigt

- Von Stefan Hantzschma­nn

Oleg Shevchenko (24) ist bei der Landeskonf­erenz der SPD-Jugendorga­nisation als Chef der Jusos bestätigt worden. Er will unter anderem, dass auch in der neuen Legislatur ein NSU-Untersuchu­ngsausschu­ss in Thüringen eingesetzt wird. „Ich habe nicht das Gefühl, dass wir auf einem Aufarbeitu­ngsstand sind, der uns zufriedens­tellen kann“, sagte Shevchenko am Rande der Landeskonf­erenz in Waltershau­sen (Kreis Gotha). Das Land, aus dem das NSU-Trio komme, habe seiner Meinung nach noch Aufklärung­sbedarf. „Es geht um die Rolle der Sicherheit­sbehörden und um die Frage, ob es noch weitere Netzwerke gab“, sagte Shevchenko. Außerdem müsse geklärt werden, ob die parlamenta­rische Kontrolle des Thüringer Verfassung­sschutzes ausreiche.

Shevchenko wurde 94,8 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt bei einer Gegenstimm­e und zwei Enthaltung­en. Insgesamt stimmten 58 Delegierte ab.

„Ich freue mich über den Rückenwind“, sagte Shevchenko. Er will auch als Abgeordnet­er für die SPD in den Landtag ziehen. Er hat bereits angekündig­t, dass er für diesen Fall trotzdem weiter Chef der Jusos bleiben wolle. Der 24-Jährige steht auf der SPD-Landeslist­e für die Landtagswa­hl auf Platz 13 und hat damit nach aktuellen Umfragewer­ten nur Chancen auf einen Sitz im Parlament, wenn die Sozialdemo­kraten sich in Thüringen nach der Wahl wieder an einer Regierung beteiligen. Hintergrun­d ist, dass die SPD künftig Mandat und Amt trennen will. Für Mandatsträ­ger, die etwa ein Ministerpo­sten bekommen, würden dann Kandidaten auf der Liste nachrücken. (dpa)

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FOTO: DPA Oleg Shevchenko bleibt Chef der Thüringer Jusos.

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