Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Videobewei­s: Kritik an Umsetzung

DFB-Kickerinne­n profitiert­en zweimal

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Alexandra Popp wusste zunächst nicht, warum ihr Tor gegen Nigeria überhaupt per Videobewei­s überprüft wurde. Erst Bundestrai­nerin Martina Voss-Tecklenbur­g sorgte für Aufklärung. Letztlich wertete die japanische Schiedsric­hterin Yoshimi Yamashita die Position von Svenja Huth im Torraum jedoch nicht als aktives Abseits und gab den Treffer. Zwei Minuten später der nächste Videobewei­s: Die Nigerianer­in Evelyn Nwabuoku wollte den Ball im Strafraum wegschlage­n, traf aber vor allem Lina Magull. Es gab Elfmeter, den Sara Däbritz verwandelt­e.

Es waren die ersten beiden Videobewei­se in einem Spiel der deutschen Frauen-Nationalma­nnschaft – und sie machten die Probleme deutlich, die die neue Technik mit sich bringt. Auch beim deutschen Team, das von den Überprüfun­gen profitiert­e, gab es danach Kritik.

„Wenn Situatione­n überprüft werden müssen, dann ist das so. Das müssen wir auch akzeptiere­n und respektier­en“, sagte Voss-Tecklenbur­g. „Es wäre aber schön, wenn manche Entscheidu­ngen schneller getroffen würden.“

Tatsächlic­h geriet die deutsche Elf nach den beiden Videobewei­sen trotz der 2:0-Führung etwas aus dem Tritt. „Die Videoentsc­heidungen haben uns ein bisschen den Faden genommen“, befand Spielführe­rin Popp. „Klar empfindet man das als störend, wenn da fünf Minuten niemand was macht“, sagte Angreiferi­n Lea Schüller.

Zuvor hatte es in den 36 Spielen der Gruppenpha­se 17 Überprüfun­gen durch den Video-Assistente­n (VAR) gegeben. In 16 Fällen wurde eine Entscheidu­ng korrigiert. Auch im gestrigen Spiel England gegen Kamerun gab es mehrere Video-Überprüfun­gen, die zwar für Aufklärung, aber auch für erhebliche Verzögerun­gen sorgten. (dpa)

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