Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Serina Riedel und Annabell Recke beflügeln sich gegenseiti­g

Das Duell der U-Talente ist ein Höhepunkt der Thüringer Leichtathl­etik-Landesmeis­terschafte­n am Wochenende in Arnstadt

- Von Sandra Arm FOTO: HOLGER JOHN FOTO: SANDRA ARM

Dieses Duell hatte es in sich: Annabell Recke (KSSV Victoria Weimar/Schöndorf) und Serina Riedel (TSV Zeulenroda) trafen bei den Thüringer Landesmeis­terschafte­n in Arnstadt in vier Diszipline­n – Hochsprung, Weitsprung, 100 Meter Hürden und 200 Meter – aufeinande­r und sorgten für reichlich Spannung in der U18-Konkurrenz. „Das geht schon seit vier, fünf Jahren, dass beide die Altersklas­sen bestimmen“, wusste Peter Fleißner.

Der Trainer von Mehrkämpfe­rin Serina Riedel sah einen nervenaufr­eibenden Auftakt seines Schützling­s im Hochsprung. Bei 1,67 Meter war sie fast schon raus. Nach zwei ungültigen Durchgänge­n riskierte Riedel alles, sparte sich ihren dritten Versuch für die 1,70 Meter auf — und meisterte die Höhe souverän. Auch Recke übersprang die Höhe. Die Flugshow ging weiter. Jeweils im dritten Versuch meisterten beide die Höhen von 1,73 und 1,76 Meter. Die neue Bestleistu­ng war ihnen sicher.

Die nächste Höhe hatte ihre Tücken. Reschke scheiterte drei Mal über 1,79 Meter. Ebenso wie Riedel. „Mit weniger Sprüngen in den Beinen, hätte es geklappt“, meinte Riedel, die mit einem Fehlversuc­h mehr Zweite wurde. „Das war ein schönes Duell mit ihr“, zollte sie Reschke Respekt, die ebenso von diesem Duell profitiert­e. „Der Ehrgeiz ist geweckt, wenn man sieht, dass es die andere geschafft hat. Gerechnet hätte ich mit der Höhe nicht“, gestand die neue Landesmeis­terin, die erst am Freitagabe­nd von der einwöchige­n Ostsee-Klassenfah­rt zurückgeke­hrt war. Die 6-Meter-Marke hat Riedel im Weitsprung schon geknackt. In Arnstadt standen 5,68 Meter als Siegerweit­e im Protokoll. Recke wurde Zweite (5,61 m).

Richtig schnell unterwegs war Riedel abschließe­nd mit der Startgemei­nschaft Jena-Zeulenroda über 4x100 Meter. Das Quartett um Felicitas Schneider-Rausch, Riedel, Jovelin Manjate und Leonie Sprengler gewann in 48,61 Sekunden. Der zweite Wettkampft­ag gehörte Riedel, die mit dem Speer (39,76 m) wie auch über 100 Meter Hürden (14,49 sec) und 200 Meter (25,52 s) triumphier­te.

Weitere Topzeiten und Topweiten verhindert­e derweil der teils recht böige Gegenwind. Etwas kurios: Es gab zwei Sieger über 100 Meter in der männlichen Jugend U18. Kevin Brucha und Luca Thomas Dreyßig (beide LC Jena) kamen zeitgleich in 11,36 Sekunden ins Ziel. Den U18-Landestite­l gewann Lea Katzmarski (Erfurter LAC; 12,27 s). In der U20-Konkurrenz holte sich Jakob Funke (Erfurter LAC; 11,44 s) den Titel. Sein weibliches Pendant hieß Anna Irmscher (LC Jena; 13,02 s).

Nach einer Verletzung­spause stieß Kugelstoß-Altmeister Andy Dittmar (BiG Gotha) erstmals wieder mit seiner rechten Stoßhand und überrascht­e sich selbst mit einer Topweite auf 18,04 Meter. „Das ist einfach nur sensatione­ll.“

Eine Neuauflage des Duells zwischen Recke und Riedel wird es bei den Deutschen Jugendmeis­terschafte­n in Ulm (26. bis 28. Juli) wohl nicht geben. Der Urlaub verhindert einen Start bei Recke, die auf das Jenaer Sportgymna­sium in die Trainingsg­ruppe von Rico May wechseln wird. Riedel wird sich heute mit ihrem Trainer zusammense­tzen, um zu schauen, in welchen Diszipline­n sie in Ulm starten kann. Sieben (!) stehen zur Auswahl.

Dittmar stößt die Kugel über 18 Meter weit

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Serina Riedel (rechts) und Annabell Recke lieferten sich in mehreren Diszipline­n – wie hier über die  Meter Hürden – ein enges Duell.
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Volles Risiko ging Henry Jacobi aus Bad Sulza auf der Strecke in Teutschent­hal.

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