Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Über ein streitbares Volk
Während die Cdu-mitglieder die internen Informationen im Stadtrat als Zurückhaltung von wichtigen Informationen für die Bürger sehen, ist Diana Skibbe (Die Linke) der Meinung, dass sich die neuen Stadtratsmitglieder erst einarbeiten müssen und dabei Fehler passieren. Ich glaube, dass ich alle 25 Mitglieder des Gremiums hätte befragen können und jeder hätte seine ganz eigene Meinung zu dem Vorpreschen der Cdu-fraktionsmitglieder. Natürlich vertrete ich auch die Meinung, wenn der Beschluss nichtöffentlich zum Schutz der Gesellschaft gefällt werden sollte, dass es dann eben intern bleiben sollte. Doch kann es nicht von der Hand gewiesen werden, dass es sich hier um öffentliche Gelder handelt. Am Ende obliegt die Entscheidung dem Stadtrat und auch die nun folgende.
Die CDU weiß bei ihrem Tun einige Mitglieder des Rates anderer Fraktionen hinter sich. Im Kern aber sind die Mitglieder des Stadtrates ein streitbares Volk gemäß dem Motto: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Das könnte einer gut durchdachten Arbeitsweise sehr dienlich sein, wenn die Debatten ehrlich und fair wären. Doch der Eindruck bleibt: Hier geht es um Parteien- und Wählergruppengerangel. Während die einen zum Wohl des Volkes ihre Entscheidungen treffen, stehen die Gegenüberliegenden für Lösungen mit Blick in die scheinbare Zukunft der Stadt mit dem Zusatz „gerade unbequem“.
Dieses Erscheinungsbild ist nicht einzigartig. Schließlich ist auch der Greizer Stadtrat nicht gerade Vorbild für die Schwester in Zeulenroda. Auch hier gibt es Debatten unter den Fraktionsmitgliedern des Stadtrates zu „Alleingängen“des Bürgermeisters zu der inoffiziellen Eröffnung der Ausstellung „Körperwelten“. Auch hier fordern Stadträte, dass ihr Bürgermeister Alexander Schulze den Wahlspruch „Gemeinsam für Greiz“leben sollte. Wie wäre es mit „Gemeinsam für Zeulenroda“mit der nötigen Transparenz.