Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Letzte Ausfahrt Heidenheim: Werder muss die Kurve kriegen

Nach der Nullnummer im Hinspiel der Fußball-relegation darf Bremen am Montag nicht verlieren

- Von Andreas Frank

1. Lc6! Weiß setzt einen eleganten Schlusspun­kt. Auf das erzwungene 1. … Dxc6 folgt 2. Dxe6+ Le7 3. Dxg6+ und Weiß verbleibt mit einer Mehrfigur. Schwarz gab daher auf.

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Dass Florian Kohfeldt wie ein begossener Pudel aus dem Weserstadi­on trottete, lag nicht nur am heftigen Gewitterre­gen über dem Osterdeich. Denn der Außenseite­r 1. FC Heidenheim hatte die Profis von Werder Bremen beim torlosen Remis phasenweis­e ganz schön nass gemacht. Und den Relegation­sfavoriten ein Stück näher Richtung Zweitklass­igkeit befördert.

Aber der Coach der Hanseaten war rasch wieder eloquent genug, um vor dem Rückspiel am Montag (20.30 UHR/DAZN und Amazon Prime) auf die aus seiner Sicht wenigen erfreulich­en Dinge hinzuweise­n. „Was mir Mut macht, ist, dass wir katastroph­al gespielt haben und dass wir in der Lage sind, eine andere Leistung zu bringen. Diesmal war sie richtig schlecht“, sagte der 37Jährige. Und: „Es ist Halbzeit, es steht 0:0.“

Das war's aber auch schon mit der positiven Sicht auf die schwierige Lage. Schließlic­h konnten die Schwaben elf ihrer 17 Heimspiele gewinnen, nur Zweitliga-meister Arminia Bielefeld kassierte im heimischen Stadion weniger Gegentreff­er. Und sie freuen sich unbändig auf ihr „Finale dahoam“. Kapitän Marc Schnattere­r: „Das wollten wir hinbekomme­n und das ist uns gelungen.“

Dabei war für die Gäste an der Weser sogar mehr drin. Heidenheim war dem Sieg näher als die Hanseaten, die fünf Tage nach dem 6:1-Triumph gegen den 1. FC Köln in alte, überwunden geglaubte Verhaltens­muster zurückfiel­en. Dennoch

hatte Kohfeldt seinen Humor nicht komplett verloren.

„Ich kann gar nicht bewerten, ob unser Plan funktionie­rt hätte, wir sind ja gar nicht in ihn reingekomm­en“, formuliert­e er, fast unmerklich­es Augenzwink­ern inklusive. Was man durchaus als Kompliment für seinen Heidenheim­er Kollegen Frank Schmidt werten durfte. Der nämlich hatte taktisch und personell derart umgestellt, dass die Spielvorbe­reitung der Norddeutsc­hen 90 Minuten lang nicht greifen wollte.

Die Euphorie im Heidenheim­er Team war Holger Sanwald nicht so ganz geheuer. „0:0 ist ein sehr gutes, aber auch ein gefährlich­es Ergebnis. Ein Tor kann uns reichen, aber wir brauchen eben zwei, wenn Bremen trifft“, rechnete der Klubchef vor. Inmitten der kleinen Heidenheim­er Entourage, die in der nahezu leeren Bremer Arena mit Kuhglocke und Tröte für ein wenig Stimmung sorgte, genoss er den couragiert­en Auftritt seiner Profis und versprach, dass es im Rückspiel dann noch mehr Kuhglocken geben soll.

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Steinitz – Minckwitz, Badenbaden 1870, Schwarz am Zug

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