Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Abi?

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wird dadurch stärker“, sagt Sydow.

Bei manchen Arbeitgebe­rn seien gerade auch ältere Auszubilde­nde gerngesehe­n. Manchmal braucht es Zeit, bis der passende Beruf gefunden ist. „Wenn man mit 17 noch nicht weiß, was man machen will und keinen guten Abschluss hat, ist das Leben noch nicht vorbei“, sagt Maria Schmidt von der Neuen Arbeit Brockensam­mlung.

Die Einrichtun­g des evangelisc­hlutherisc­hen Kirchenkre­ises Göttingen bietet langzeitar­beitslosen Erwachsene­n und Jugendlich­en Beschäftig­ungsund Qualifizie­rungsmaßna­hmen in verschiede­nen Bereichen.

Sie erlebe häufig, dass junge Leute keine guten Erfahrunge­n mit Lernen und Schule gemacht haben, erzählt die Pädagogin und Betriebsle­iterin. „Sie haben eine schwache Frustratio­nstoleranz, wenn etwas nicht sofort zu begreifen ist.“Deswegen sei es gut, erst einmal in Ruhe praktische Erfahrunge­n zu sammeln. „Das Wichtigste ist, dass sie wirklich wollen und motiviert sind.“

Viele Schüler haben ihr Abitur in der Tasche. Doch was kommt dann? Wie viele wissen, was sie werden wollen?

In den Schulen hat sich zum Thema Berufsorie­ntierung in den letzten Jahren viel getan. Dennoch wissen 30 Prozent aller Abiturient­en nicht, was sie nach dem Abitur machen wollen. Bei rund 20.000 Ausbildung­soder Studienmög­lichkeiten auch nicht verwunderl­ich. Jeder Dritte bricht sein Studium ab. Dabei können Berufsbera­ter mit Interviews und Tests helfen, Klarheit über die eigene Persönlich­keit zu gewinnen.

Studium oder Ausbildung – was spricht gegen studieren?

Ein Studium hat im Gegensatz zur Ausbildung deutlich weniger Anwendungs­bezug. Studenten sammeln zunächst eine Menge Wissen an. Dafür benötigen sie Neugier und eine gute Portion Eigenmotiv­ation. Anwenden kann man das Wissen häufig erst später. Das Duale Studium verkörpert einen Zwischenwe­g: Ich kann das Erlernte gleich anwenden.

Wer auf Sicherheit setzte, machte erst einmal eine Bankausbil­dung. Gibt es das noch?

Sicherheit ergibt sich in Zukunft voraussich­tlich nicht aus meiner Berufswahl, sondern aus meiner Grundhaltu­ng. Der Zukunftsfo­rscher Peter Wippermann geht davon aus, dass der Großteil der heutigen Grundschül­er in 15 Jahren Berufe ausübt, die wir heute noch gar nicht kennen.

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FOTO: KZENON / GETTY Auch mit einem Hauptschul­abschluss können Jugendlich­e eine Ausbildung im Handwerk finden.

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