Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Baubeginn für Aussichtsturm
Arbeiten für den geplanten Aussichtsturm auf der Schönen Höhe starten am Freitag
Auf der Schönen Höhe in der Gemeinde Langenwolschendorf wird am Freitag der Start erfolgen für den Bau eines 38 Meter hohen Aussichtsturmes. Bauherren sind die Mitglieder eines sich extra dafür gegründeten Fördervereins. Für dieses Jahr sind alle Arbeiten einschließlich des Fundamentes geplant. Zudem soll der Turmschaft, die Voraussetzung für das Stahlgerüst des zukünftigen Aussichtsturmes, eingebracht werden.
In der vergangenen Woche trafen sich die Bauherrn und die Beauftragten der zwei Baufirmen am Standort des zukünftigen Aussichtsturmes „Schöne Höhe“. Nun ist es soweit: In den kommenden Tagen wird die Baustelle eingerichtet und die Baggerschaufeln in den Boden greifen. Somit werden erste Voraussetzungen geschaffen, damit der Bau des 38 Meter hohen Aussichtsturmes durch den Verein „Schöne Höhe“in Zeulenroda starten kann.
Michael Eschrich, Geschäftsführer des gleichnamigen Niederböhmersdorfer Bauunternehmens, war ebenso vor Ort wie Roman Wölk, Geschäftsführer der Arnstädter Firma Stahlbau Wölk & Partner, und die Mitglieder des Vorstandes des Vereins um Ulrich Herrmann. Dabei haben sie den Standort ausgelotet und erste Schritte festgelegt. Am Freitag werden dann die Bagger am Standort mit der Arbeit beginnen.
Am Ende soll der Turmschaft in die Grundplatte fixiert werden. Das acht mal acht Meter große Fundament bildet die Voraussetzung für das Aufsetzen des Stahlgerüstes, das mit im Durchmesser 40 Zentimeter starken Stahlrohren auf einer Fläche von sechs mal sechs Meter dann den Aussichtsturm bilden wird.
Anfang November soll die Baustelle vorerst in die „Winterruhe“gehen. Doch ein Durchschnaufen wird es wohl für die Arnstädter Mitarbeiter der Stahlbaufirma nicht geben. Sie müssen die kommenden Monate dafür nutzen, um das Stahlgerüst gemeinsam mit einem Subunternehmen, der Firma Meiser Vogtland OHG, in einzelnen Teilen zu fertigen. Wenn es das Wetter zulässt, dann könnten die Arbeiten ab März wieder aufgenommen und fortgeführt werden. Für das Frühjahr ist die Einweihung anvisiert.
Aus einer Rotwein-idee wird Wirklichkeit
Die Zeulenrodaer Bernd Grünler, Ulrich Herrmann, Horst Gerber und Thomas Bleicher hatten 2017 während eines gemütlichen Treffens bei einem Glas Rotwein die Idee, einen Aussichtsturm zu bauen. Sie holten sich weitere interessierte Bürger mit ins Boot. Unter ihnen auch der Langenwolschendorfer Bürgermeister Gisbert Voigt (CDU).
Gerade in Langenwolschendorf, auf dessen Flur die höchste Erhebung in der Region mit 500 Metern liegt, war man von der Idee begeistert. Schließlich standen auf der
Schönen Höhe oder in unmittelbarer Nachbarschaft in den vergangenen Jahrhunderten schon Aussichtstürme, die zu unterschiedlichsten Zwecken genutzt wurden.
Fürst Heinrich XLII. Reuß Jüngere Linie hatte den Standort schon 1790 für sich entdeckt. Der letzte Turm, der vom damaligen Landratsamt Zeulenroda für die Rettungsleitstelle eingesetzt und danach stillgelegt wurde, wurde im Jahr 2000 im Auftrag des Landratsamtes Greiz abgebrochen.
Bürgerschaftliches Engagement führt zum Erfolg
Im kommenden Jahr soll nun ein neuer Aussichtsturm errichtet werden. Dafür wurde ein Förderverein gegründet. Nicht nur zahlreiche Mitglieder konnten seitdem gewonnen werden, sondern noch vielmehr Spender. Die Spenden werden benötigt, um die Finanzierung des Aussichtsturmes „Schöne Höhe“sicher zu stellen. 177 Stufen sollen in die Höhe führen. Das Land Thüringen, die Europäische Union, die Bundesrepublik Deutschland, der Landkreis Greiz sowie die Regionale Arbeitsgruppe „Land auf Schwung“beteiligten sich am Bau durch Fördermittel.
In Absprache mit den Mitgliedern des Fördervereins werden die
Stufen verkauft. Insgesamt flossen 375.000 Euro Fördermittel. 25 Prozent der Gesamtinvestition muss der Verein stemmen. Die Investitionssumme soll durch die Spenden kompensiert werden.
126 Turmstufen sind bereits verkauft worden
Mittlerweile sind 126 Stufen zu je 500 Euro verkauft. Jeder einzelne Beteiligte, der eine Stufe erworben hat, kann sein ganz persönliches Namensschild an der erworbenen Stufe anbringen lassen. So konnten sich die Fördervereinsmitglieder bis zum Zeitpunkt über gut 100.000 Euro an Spenden freuen. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) nannte es am 25. Juli, zum Spatenstich, ein ausgesprochen hohes „bürgerschaftliches Engagement“.
Noch suchen 51 Stufen einen Besitzer. Aber auch, wenn alle Stufen ihren ganz persönlichen Besitzer haben, stehen noch drei Plattformen auf dem Weg nach oben bereit. Natürlich sind auch kleinere Spenden jederzeit willkommen. „Jeder Euro hilft“, betont Ulrich Herrmann und blickt zuversichtlich in die Zukunft.
Weitere Informationen gibt es unter: www.schönehöhe-zr.de