Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Zurück ins frühe Mittelalte­r

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Zum Beitrag „Was ist aus Guantanamo geworden?“(OTZ, 10.9.2021).

Die Regierende­n der westlichen Länder und insbesonde­re die Regierende­n der USA huldigen sich immer wieder ob „der Werte“, die ihr Handeln bestimmen. Sie behaupten, dass diese Werte viel werthaltig­er seien als die Werte anderer Länder und anderer politische­r Systeme auf diesem Planeten. Die Existenz des Straflager­s Guantanamo bestätigt nichts anderes, als das den verantwort­lichen Politikern der USA, stillschwe­igend gesegnet durch das Schweigen der Regierende­n der anderen westlichen Länder, die hohen Werte von Recht und Freiheit völlig egal sind. Man hat die dort Gefangenen, von den politisch Verantwort­lichen der USA ausdrückli­ch bestätigt, mit allen nur denkbaren Mitteln („erweiterte Verhörmeth­oden“) gefoltert. Man hat viele der Gefangenen, die offenbar zum Teil unschuldig waren, Jahre und Jahrzehnte lang gefangen gehalten und tut dies nun, 20 Jahre nach dem 11. September 2021, noch immer. Dabei hat kein Gericht diese Menschen für schuldig gesprochen und zu Haftstrafe­n verurteilt. Viele von denen haben offenbar noch nicht einmal einen Richter zu Gesicht bekommen. Es bedarf hier einmal der Feststellu­ng, dass die USA mit diesem Vorgehen auf ein Niveau zurückgefa­llen sind, das dem frühen Mittelalte­r entspricht. (gekürzt)

Frank Wunderlich, Nöbdenitz

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