Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Freigestel­lt für den Traumjob

Katrin Weißkopf ist Marketing-leiterin der Buga.

- Von Gerald Müller

„Können wir einen Hund mitbringen“, „wie sind die Öffnungsze­iten am Abend“, „wo muss eine Maske getragen werden?“– solche Fragen erreichen Katrin Weißkopf und ihr Team täglich. Insgesamt gab es von diesen über die Info-adresse im Internet seit April schon fast 15.000, so die Leiterin Marketing, Vertrieb und Besucherse­rvice der Bundesgart­enschau.

An eine Frage erinnert sie sich mit einem Lächeln aber besonders. „Eine Familie mit dem Namen Buga hat uns kontaktier­t und gefragt, ob wir Interesse hätten, den alten Golf der Familie zu kaufen.“Kein Scherz, aber man hätte abgelehnt.

Mehr als achtzig Prozent der Gäste nicht aus Thüringen

Katrin Weißkopf weiß nicht, ob die Bugas zur Buga gekommen sind. Doch es strömen inzwischen täglich mehrere Tausend zu den Ausstellun­gsflächen, „wobei ich von meinem Fenster im Container auf der Ega den Besucherst­rom zum Haupteinga­ng gut beobachten kann.

Und ich bin jeden Morgen immer noch aufgeregt und bange, ob auch genügend Besucher kommen.“Vielleicht auch, weil wegen Corona anfangs relativ wenige Menschen kamen. Doch spätestens seit Ende Juni – als auch die Reisebusse zur Buga rollen konnten – ist der Zulauf enorm. Täglich, so Katrin Weißkopf, kommen bis zu 40 Busse aus allen Regionen Deutschlan­ds. Sie spiegeln die durchschni­ttliche Schar der Buga-gäste wider, denn mehr als 80 Prozent stammen nicht aus Thüringen. Die Dauerkarte­nbesitzer – 47.000 – sind natürlich fast alle Einheimisc­he. „Eine stolze Zahl“, findet Katrin Weißkopf, die sich zugleich freut, dass Thüringen als Ganzes von der Buga profitiert. Einschließ­lich der 25 Außenstand­orte. Katrin Weißkopf hat sie alle besucht und ist besonders vom Schloss Park Altenstein bei Bad Liebenstei­n fasziniert.

Im Januar 2022 Rückkehr in das Wirtschaft­sministeri­um

Auf den Ausstellun­gsflächen trifft das vor allem auf den Festungsgr­aben auf dem Petersberg zu. „Von oben auf die Gartenschä­tze zu schauen – das ist jedes Mal wunderbar.“Katrin Weißkopf hat Thüringen,

speziell Erfurt, mit ihrer Familie längst in ihr Herz geschlosse­n. Geboren ist sie in Hessen, „parallel zur Puffbohne bin ich ein Frankfurte­r Würstchen“.

Doch sie ist schon seit 1993 hier, nach Abschluss des Touristik-studiums hat die Mutter von zwei erwachsene­n Kindern nach kurzem Aufenthalt in Friedrichr­oda im Wirtschaft­sministeri­um begonnen, zu arbeiten. Dort ist sie seit September 2016 bis zum Dezember 2021 beurlaubt. „Wegen der Buga. Ich wollte die Vorbereitu­ng auf so ein Ereignis mitgestalt­en und hautnah dabei sein, wenn es stattfinde­t, zudem in die Historie von Erfurt als Blumenstad­t eintauchen.“

Nun, nach Jahren der Planung, den Monaten der Durchführu­ng, einschließ­lich der komplizier­ten ersten Wochen, „die wegen der Pandemie auch das Marketing erschwert haben“, macht sich allmählich Stolz breit. „Für mich ist das alles wie ein erfüllter Traum“, so die 53-Jährige. Thüringen zeige, was es als Reiseziel zu bieten hat, „wie man Menschen mit einer touristisc­hen Großverans­taltung hierherhol­en kann“. „Hoteliers“, so Katrin Weißkopf,

hätten ihr berichtet, dass sie sich wie zur Weihnachts­marktzeit fühlen. Immer ausgebucht. „Aber jetzt eben nicht nur am Wochenende, sondern sieben Tage die Woche.“Und die Gäste übernachte­n ja nicht nur, sie kaufen ein, trinken, essen. Gern die Thüringer Bratwurst. Allerdings will sich Katrin Weißkopf nicht eindeutig festlegen, ob sie diese dem Frankfurte­r Würstchen vorziehen würde. „Beides zusammen schmeckt doch auch“, sagt sie lachend. Und bestätigt, dass diese Frage sie bisher auch noch nicht offiziell erreicht hat

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FOTO: SASCHA FROMM Katrin Weißkopf, Marketing-leiterin der Bundesgart­enschau.

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