Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Feuerwehrs­chule muss absagen

36 Lehrgänge seit Jahresbegi­nn ausgefalle­n. Verband kritisiert Landkreise und Städte

- Von Fabian Klaus

391 Feuerwehrf­rauen und -männer, die sich an der Landesfeue­rwehrschul­e in Bad Köstritz weiter- oder ausbilden lassen wollten, mussten seit Jahresbegi­nn mit einer Absage leben. Das teilte das zuständige Thüringer Innenminis­terium auf Anfrage dieser Zeitung mit. Insgesamt fielen 36 Kurse aus.

Im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen es oft Kursausfäl­le gab, weil Dozenten fehlten, bestimmt derzeit eine umfassende­re Gemengelag­e

die Szenerie. So führt das Innenminis­terium 13 gestrichen­e Lehrgänge auf die Coronalage zurück, weil sie zu einem Zeitpunkt stattfinde­n sollten, als ehrenamtli­che Ausbildung im Lockdown verboten waren. 19 geplante Seminare erreichten nicht die erforderli­che Mindesttei­lnehmerzah­l. Auch hier sieht das Innenminis­terium die Corona-pandemie als einen Hauptgrund für fehlende Anmeldunge­n. Lehrgangst­eilnehmern sei es oft durch coronabedi­ngte Engpässe im Beruf aber auch durch eigene Quarantäne

oder Kinderbetr­euung nicht möglich gewesen, die Teilnahme abzusicher­n.

Der Vorsitzend­e des Thüringer Feuerwehrv­erbandes, Karsten Utterodt, kritisiert indes die Landkreise und kreisfreie­n Städte. Sie hätten zu Jahresbegi­nn „disziplinl­os“gehandelt, als sie ihre hauptamtli­chen Leitstelle­ndisponent­en nicht zur Weiterbild­ung nach Bad Köstritz schickten. Die sei laut Organisati­onsverordn­ung verpflicht­end und müsse jetzt nachgeholt werden. „Das geht zu Lasten des Ehrenamtes“,

moniert Utterodt und fordert von den Landräten und Oberbürger­meistern Verlässlic­hkeit bei der Anmeldung, damit am Ende nicht das Ehrenamt darunter leide.

Von den derzeit 30 verfügbare­n Dozentenst­ellen an der Schule sind 26 besetzt. Vier befinden sich, wie es aus dem Ministeriu­m heißt, im Ausschreib­ungsverfah­ren.

Utterodt hofft, dass die Haushaltsv­erhandlung­en für das nächste Jahr weitere Stellen für die Schule bringen. „Wir brauchen diese Stellen dringend“, sagt er.

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