Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Feuerwehrschule muss absagen
36 Lehrgänge seit Jahresbeginn ausgefallen. Verband kritisiert Landkreise und Städte
391 Feuerwehrfrauen und -männer, die sich an der Landesfeuerwehrschule in Bad Köstritz weiter- oder ausbilden lassen wollten, mussten seit Jahresbeginn mit einer Absage leben. Das teilte das zuständige Thüringer Innenministerium auf Anfrage dieser Zeitung mit. Insgesamt fielen 36 Kurse aus.
Im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen es oft Kursausfälle gab, weil Dozenten fehlten, bestimmt derzeit eine umfassendere Gemengelage
die Szenerie. So führt das Innenministerium 13 gestrichene Lehrgänge auf die Coronalage zurück, weil sie zu einem Zeitpunkt stattfinden sollten, als ehrenamtliche Ausbildung im Lockdown verboten waren. 19 geplante Seminare erreichten nicht die erforderliche Mindestteilnehmerzahl. Auch hier sieht das Innenministerium die Corona-pandemie als einen Hauptgrund für fehlende Anmeldungen. Lehrgangsteilnehmern sei es oft durch coronabedingte Engpässe im Beruf aber auch durch eigene Quarantäne
oder Kinderbetreuung nicht möglich gewesen, die Teilnahme abzusichern.
Der Vorsitzende des Thüringer Feuerwehrverbandes, Karsten Utterodt, kritisiert indes die Landkreise und kreisfreien Städte. Sie hätten zu Jahresbeginn „disziplinlos“gehandelt, als sie ihre hauptamtlichen Leitstellendisponenten nicht zur Weiterbildung nach Bad Köstritz schickten. Die sei laut Organisationsverordnung verpflichtend und müsse jetzt nachgeholt werden. „Das geht zu Lasten des Ehrenamtes“,
moniert Utterodt und fordert von den Landräten und Oberbürgermeistern Verlässlichkeit bei der Anmeldung, damit am Ende nicht das Ehrenamt darunter leide.
Von den derzeit 30 verfügbaren Dozentenstellen an der Schule sind 26 besetzt. Vier befinden sich, wie es aus dem Ministerium heißt, im Ausschreibungsverfahren.
Utterodt hofft, dass die Haushaltsverhandlungen für das nächste Jahr weitere Stellen für die Schule bringen. „Wir brauchen diese Stellen dringend“, sagt er.