Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Kritik an Ende der Testpflich­t in Schulen

Wegfall sorgt für Ärger in der Koalition

- Von Elmar Otto

Die mit dem Ende dieser Woche ausgelaufe­ne 14-tägige Testpflich­t nach den Sommerferi­en an den Thüringer Schulen sorgt für Ärger in der rot-rot-grünen Koalition. „Ich halte dieses Vorgehen von Bildungsmi­nister Helmut Holter für grundsätzl­ich falsch“, sagte der Spd-bildungspo­litiker Thomas Hartung auf Anfrage dieser Zeitung. Mit Blick auf die überschaub­are Zahl von Testverwei­gerern greife das Argument nicht, durch Tests würden Kinder und Jugendlich­e von der Schule ausgeschlo­ssen. „Wir diskutiere­n im öffentlich­en Leben über eine 2G-regelung und sind nicht in der Lage an den Schulen eine 3G-regelung durchzuset­zen. Das ist völlig widersinni­g. Eine Testpflich­t zweimal die Woche ist unumgängli­ch“, so Hartung.

„Auch und gerade angesichts steigender Inzidenzen unter

Kindern und Jugendlich­en sehen wir die auslaufend­e Testpflich­t überaus kritisch. Kostenerwä­gungen dürfen mit Blick auf den weiterhin bestmöglic­hen Schutz aller hierbei keine Rolle spielen“, sagte Grünen-fraktionsc­hefin Astrid Rothe-beinlich dieser Zeitung.

Aus dem Bildungsmi­nisterium hieß es, natürlich gehe man verantwort­lich mit Steuergeld um, aber an den Kosten scheitere das Testen nicht.

Cdu-fraktionsv­ize Christian Tischner forderte die Einführung von dauerhafte­n Pcr-pooltests an allen Grund- und Förderschu­len. „Wir brauchen langfristi­ge Sicherheit. Die Politik des Bildungsmi­nisters gefährdet vor allem die Kleinsten und Schwächste­n, nämlich all jene, die sich derzeit nicht impfen lassen können“, erklärte er.

In Bayern würden in den Schulen längst Pooltests durchgefüh­rt, berichtete der Vorsitzend­e des Thüringer Lehrerverb­andes, Rolf Busch. Dabei gebe jedes Kind zwei Teststäbch­en ab: eines in ein individuel­les Röhrchen und eines in ein Sammelröhr­chen für die gesamte Lerngruppe. Nur, wenn die Sammelprob­e positiv ausfalle, folgten Einzelausw­ertungen.

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Thomas Hartung
FOTO: S. FROMM Spd-bildungspo­litiker Thomas Hartung

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