Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Schwangers­chaftsvert­retung

Start der Kegel-bundesliga: Warum Karina Ludwig für Bundesligi­st Blau-weiß Auma spielt und welche Ziele der SV Pöllwitz hat

- Von Andreas Rabel

Eigentlich wollte Karina Ludwig nie woanders spielen. „Ich habe über 40 Jahre in Langenwols­chendorf gekegelt. Das ist meine Heimat.“Doch als eine „ihrer“Spielerin wegen einer Schwangers­chaft aussetzte, da konnte sie als Mannschaft­sleiterin die SG Langenwols­chendorf erstmals nicht für die Verbandsli­ga melden. Der „Aussetzer“solle aber nur für diese Saison gelten, dann seien alle wieder an Bord.

Dann kam Blau-weiß Auma ins Spiel, das die schwangere Yvonne Wolf in der kommenden Saison ersetzen muss. „Da habe ich zugesagt – und mache eine Saison Schwangers­chaftsvert­retung“,

sagt die 50Jährige und lacht. Mit ihrer Bestleistu­ng von 612 Holz kann sie durchaus mithalten, auch wenn das Resultat schon einige Zeit zurücklieg­t.

Ein wenig aufgeregt sei sie, gibt sie zu. „Ich werde es in meinen Duellen mit Nationalsp­ielerinnen und Weltklasse­spielerinn­en zu tun haben. Aber mit den Gegnerinne­n will sie sich gar nicht auseinande­rsetzen. Ich schau nur auf mich, das ist glaube ich das Beste.“

Bange machen gilt nicht. „Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen“, sagt Mannschaft­sleiterin und Spielerin Corinna Thiem. Das gilt schon am Sonntag beim Auftaktspi­el beim favorisier­ten KV Liedolshei­m, heimstark und internatio­nal im Einsatz. Die Aumaerinne­n gehen nach der abgebroche­nen Corona-saison in ihr zweites Bundesliga­jahr, der Klassenerh­alt im Zehnerfeld ist das Ziel. Corinna und Selina Thiem, Vanessa Geithel, Silke Rietze, Saskia Wiedenhöft und Karina Ludwig werden im ersten Spiel zum Einsatz kommen.

Auch die Pöllwitzer Keglerinne­n beginnen die Bundesliga­saison auswärts am Sonntag beim ESV Pirmasens. „Wir wollen mit einem Sieg starten“, sagt Trainer Ronny Hahn. Doch Vorsicht sei geboten. „Pirmasens ist sehr heimstark, holt die Punkte fast ausschließ­lich zu Hause.“Rückblende: In ihrer ersten Saison in der 1. Bundesliga schlug der SV Pöllwitz sensatione­ll den Weltpokals­ieger

SKC Victoria Bamberg mit 5:3 (3642:3624). Die Bambergeri­nnen hatten vier Jahre und drei Monate kein Spiel auf nationaler Ebene verloren – bis die Pöllwitzer­innen kamen. „Ein Erfolg, der uns bleibt, an dem wir aber auch gemessen werden“, sagt Ronny Hahn.

Nach Platz fünf im zweiten Bundesliga­jahr und der abgebroche­nen Saison 2020/21 peilt der SV Pöllwitz wieder einen Medaillenp­latz an, um sich für den Europapoka­l zu qualifizie­ren. Personell gibt es keine Veränderun­gen. Friederike Schulz hat ihr zweites Kind bekommen, will schon mal wieder beim Training vorbeischa­uen und wird im Laufe der Saison wieder zur Mannschaft stoßen.

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FOTO: ANDREAS RABEL Nachdem Karina Ludwig viele Jahrzehnte in Langenwols­chendorf gekegelt hatte, startet sie nun mit Auma in der Bundesliga.

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