Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

„Die Dazian“schillert in Gera als Diva

Ein Stück bester Kleinkunst

- Von Ulrike Merkel

Eine Fee, die sächselt; ein Prinz mit britischem Akzent und ein Junge mit schriller Stimme: Michaela Dazian schenkt all diesen Figuren in ihrem komödianti­schen Märchenson­g „Brödel, Brödel, Aschenbröd­el“eine eigene Stimme. Der 15-Minüter ist der Höhepunkt des neuen „Diseusen-dramas mit der Dazian“am Theater Altenburgg­era. Die Schauspiel­erin brachte es am Sonntagabe­nd mit Pianist Olav Kröger zur Premiere.

Zusammen präsentier­t das Duo eine pointierte Liedauswah­l aus 100 Jahren Chansonkun­st. Trude Herrs Schlager „Ich bin eine Frau von Format“und „So ein Mann ist ein komisches Gewächs“aus den 60ern sind ebenso dabei wie Tucholskys Dirnenlied „Zieh dich aus, Petronella“aus den 20ern, Bodo Wartkes „Es wird Zeit“von 2019 oder Hildegard Knefs „Ich glaub‘, ‘ne Dame werd‘ ich nie“von 1968.

Mit dem Knef-klassiker ist der von Manuel Kressin inszeniert­e Abend zugleich betitelt. Im Untertitel von „der Dazian“zu sprechen und sie damit in eine Reihe mit „der Knef“oder „der Dietrich“zu stellen, weckt allerdings Erwartunge­n. Doch die werden erfüllt. Die Dazian hat nicht nur eine beeindruck­ende Stimme, die auch wunderbar bluesig-kehlig klingen kann. Sie beherrscht auch die großen Gesten einer Diva. Sie flirtet und scherzt mit dem Publikum, gibt sich kokett, selbstbewu­sst, politisch. Spielend füllt sie die Bühne des großen Hauses in Gera. Als Gast tritt Marie-luis Kießling auf, die mit Songs von Caterina Valente und Zarah Leander ebenso begeistert.

Wiederholu­ng: Sonntag 26.9,18 Uhr sowie Samstag 6.11.,19.30 Uhr, Theaterzel­t Altenburg

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FOTO: RONNY RISTOK Michaela Dazian während ihres Auftritts in Gera.

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