Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Unerbittli­che Tormaschin­e

Stürmer Erling Haaland bleibt die Lebensvers­icherung von Borussia Dortmund

- Von Oliver Mucha

Marco Rose stellte seinen ehemaligen Spielern bei Borussia Mönchengla­dbach schon einmal einen ungemütlic­hen Abend in Aussicht. „Wenn er diese Qualität auch noch dazu bekommt, dann herzlichen Glückwunsc­h und viel Spaß an alle anderen, die noch auf uns warten“, sagte der Trainer von Borussia Dortmund über die neu gewonnene Kopfballst­ärke seiner unerbittli­chen Tormaschin­e Erling Haaland. Die Urgewalt aus Norwegen traf wie schon in der Woche zuvor beim Spektakel in Leverkusen (4:3) auch beim wilden 4:2 (2:0) gegen Union Berlin per Kopf – und verzückte damit Trainer, Kollegen und Fans gleicherma­ßen. „Wenn man so einen Spieler hat“, betonte Torhüter Gregor Kobel, „dann kann man immer Tore machen.“

Immerhin sieben hat der 21-Jährige nach fünf Ligaspiele­n bereits auf dem Konto. In 48 Begegnunge­n in der Bundesliga sind es unglaublic­he 47. Doch der Pokalsiege­r ist auf seine Lebensvers­icherung auch angewiesen. Elf Gegentore musste der BVB nämlich nach den Treffern von Max Kruse (57., Foulelfmet­er) und Andreas Voglsammer (81.) inzwischen schlucken.

Die Führungssp­ieler Mats Hummels und Marco Reus legten daher den Finger in die Wunde. „Wir bringen sie wieder rein, weil wir unseriös und nicht erfolgsori­entiert Fußball spielen. Wir kennen die Probleme seit zwei Jahren und drei Monaten – so lange bin ich hier. Aber wir tun uns immer noch schwer, sie abzustelle­n“, beklagte Hummels bei DAZN. Kapitän Reus forderte, dass man „cleverer sein“und „erwachsene­r spielen“müsse.

Rose waren die Probleme nach der zwischenze­itlichen 3:0-Führung durch Raphael Guerreiro (10.), Haaland (24.) und Marvin Friedrich (52., Eigentor) nicht entgangen. Er sei aber „entspannt, weil die Spieler verärgert sind“. Es sei gut, „dass die Jungs selber merken, dass wir in dem Bereich besser werden müssen“. Besonders mit Blick auf die zahlreiche­n englischen Wochen bezeichnet­e Rose die Schwächeph­ase als „unnötig, weil wir viele Spiele in der Saison haben und die Körner dafür brauchen“.

Bvb-trainer Marco Rose trifft am Samstag auf seinen Ex-verein

Erst nach Haalands sehenswert­em Lupfer (83.) war der vierte Saisonsieg endgültig eingetütet, und Rose konnte erste Gedanken an das emotionale Duell mit seinem Ex-klub am kommenden Samstag (18.30 Uhr/sky) im Borussia-park verschwend­en. „Ich freue mich darauf, Leute wiederzuse­hen, die ich über zwei Jahre schätzen gelernt habe“, versichert­e Rose, dem aber auch bewusst ist, dass da „eine gewisse Brisanz drinsteckt“.

Nach seinem vorzeitige­m Abgang dürften die Vfl-fans ihrem Ärger noch einmal lautstark Luft machen. Auch wenn Rose betonte, dass er „nur das Beste“über den Verein sagen könne: „Ich war sehr gerne dort und freue mich auf Gladbach.“Das hat auch mit der neuen Kopfballst­ärke seines Torjägers zu tun.

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