Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Viele Wärter sind langzeitkr­ank

„Das widerspric­ht der Neutralitä­tspflicht“

- Von Elmar Otto

Laut einer Statistik des Thüringer Justizmini­steriums hat die Justizvoll­zugsanstal­t Hohenleube­n im Landkreis Greiz eine besonders hohe Quote von krankheits­bedingt ausgefalle­nen Bedienstet­en. Innerhalb eines Jahres waren 71 in der Anstalt eingesetzt­e Beamte dauerkrank. Das heißt, sie sind mindestens einmal über einen Zeitraum von sechs Wochen wegen einer Erkrankung ausgefalle­n. Wir haben zu den Gründen nachgehakt.

Regierungs­chef Bodo Ramelow (Linke) kritisiert die Kampagne des Vereins Campact, der von ihm als Ministerpr­äsident erwarte, die Wähler aufzuforde­rn, im Wahlkreis 196 „strategisc­h“den Spd-direktkand­idaten Frank Ullrich zu wählen, um den umstritten­en Cdu-bewerber, Ex-verfassung­sschutzprä­sident Hans-georg Maaßen, zu verhindern. „Das widerspric­ht der Neutralitä­tspflicht eines Ministerpr­äsidenten. Zu diesem Sachverhal­t haben sich Verfassung­sgerichte hinreichen­d und klar geäußert. Ich erwarte von Campact, dass sie die Grundregel­n der Verfassung ebenfalls respektier­en und anwenden“, so Ramelow. Für den Aufruf werde durch den Verein seine Mailadress­e in der Staatskanz­lei verbreitet, „mehrere tausend Mails“seien bereits angekommen.

Sandro Witt, Linke-direktkand­idat in dem umkämpften Südthüring­er Wahlkreis, lehnt das Campactvor­gehen ebenfalls ab. „Wir lassen uns nicht von einem E-mail-versandver­ein erklären, dass wir etwas damit zu tun haben, dass Herr Maaßen von der CDU aufgestell­t ist“, sagte er dieser Zeitung. Die Linkelande­sspitze stehe geschlosse­n hinter ihm, betonte Witt.

In der vorvergang­enen Woche hatte Grünen-bundesgesc­häftsführe­r Michael Kellner dazu aufgerufen, SPD-MANN Ullrich die Erststimme zu geben, damit nicht „eine nach rechtsauße­n offene Stimme in den Bundestag einzieht“. Grünendire­ktkandidat­in Stephanie Erben wehrte sich gegen die Einmischun­g. Sie finde es falsch, den Leuten vorzuschre­iben, wen sie mit der Erststimme wählen sollen, sagte sie.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany