Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Polizei beendet Geiselnahme auf A9 in Bayern
Passagier eines Reisebusses brachte Mitfahrende in seine Gewalt. SEK überwältigt Täter
Geiseldrama auf der Autobahn 9 in Bayern: Ein Passagier eines Reisebusses hat am Dienstagabend mehrere Menschen in seine Gewalt gebracht. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei konnte den Täter jedoch überwältigen und festnehmen. Nach Informationen der „Bild“-zeitung wurde beim Zugriff niemand verletzt.
Die Lage war zunächst unklar. Die Deutsche Presse-agentur berichtete, die beiden Fahrer des Reisebusses seien in der Gewalt des Mannes. Zuvor hatte die bayerische Polizei mitgeteilt, dass „wegen eines mutmaßlich bewaffneten Passagiers“eines Reisebusses die A9 zwiwie schen den Anschlussstellen Hilpoltstein und Greding in beiden Fahrtrichtungen komplett gesperrt worden sei. Ein Großaufgebot der Polizei und ein Spezialeinsatzkommando (SEK) seien vor Ort. Nach Angaben der Deutschen Bahn wurde auch die nahe Ice-strecke Nürnberg-ingolstadt zeitweise gesperrt.
Nur die beiden Busfahrer seien am Dienstagabend zunächst noch mit dem mutmaßlich bewaffneten Fahrgast in dem Bus gewesen, wie ein Sprecher der Polizei Mittelfranken sagte. Alle übrigen Passagiere befanden sich demnach bereits im Freien auf dem Seitenstreifen. Eine Verhandlungsgruppe der Polizei sprach mit dem Geiselnehmer, der daraufhin auch die Busfahrer freiließ. Weitere Details – etwa über das Motiv – wurden nicht mitgeteilt.
die „Bild“berichtete, sollen es drei Geiseln gewesen sein. Der Reisebus kam demnach aus dem Ausland. Unter einigen Reisenden habe es einen Streit gegeben. Der mutmaßliche Täter sei schwer zu verstehen gewesen und habe „wirres Zeug“gerufen. Gegen 17 Uhr soll der weiße Bus bei Greding auf dem Seitenstreifen gehalten haben.
Der Zugriff durch das SEK erfolgte gegen 21.25 Uhr, berichtete die „Bild“. Demnach waren zuvor drei Detonationen zu hören. Dann schlugen die Beamten zu – und überwältigten den Täter. Ein Polizeihubschrauber habe danach den Tatort ausgeleuchtet.