Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Zwei Impfstoffe kaum gefragt
Thüringer haben bei der Immunisierung gegen Corona deutliche Präferenzen
Erfurt. Thüringen wird in Kürze voraussichtlich rund 200 Impfdosen mit dem Serum von Astrazeneca vernichten müssen. Wie das Thüringer Gesundheitsministerium auf Anfrage mitteilte, ist der Impfstoff nur noch bis zum 31. Oktober haltbar. Da es dafür keine Nachfrage gebe – das Serum war wegen möglicher Nebenwirkungen zeitweise in Verruf geraten –, werde der Impfstoff vermutlich verfallen. Es handele sich um Restbestände.
Nicht sonderlich nachgefragt werde auch das Vakzin von Moderna, von dem in beiden Depots des Freistaats 54.280 Dosen lagern. Wenn sich Menschen impfen ließen, würden sie die Impfstoffe von Biontech und Johnson & Johnson (Einmalimpfstoff) bevorzugen, sagt eine Ministeriumssprecherin. Das Serum von Moderna ist allerdings noch bis zum 10. Januar (24.510 Dosen) beziehungsweise 15. Januar 2022 (29.770 Dosen) haltbar. Vom Einmalimpfstoff von Johnson & Johnson liegen derweil noch 7370
Dosen parat, die bis Ende April/ Mai 2023 verwendet werden können. Am größten ist der Bestand beim Impfstoff von Biontech: Hier verfügt Thüringen noch über knapp 94.000 Impfdosen, deren Verfallsdatum teils beim 28. Februar, teils beim 31. März 2022 liegt. Der gesamte Impfstoff werde weiterhin bei den Temperaturen gelagert, die eine maximale Haltbarkeit ermöglichen, heißt es aus dem Ministerium. Da beispielsweise das Serum von Biontech bei Temperaturen von 2 bis 8 Grad Celsius nur einen Monat haltbar sei, werde es weiterhin bei minus 90 bis minus 60 Grad Celsius aufbewahrt. Der Einmalimpfstoff von Johnson & Johnson und das Vakzin von Moderna müssten bei minus 25 bis minus 15 Grad Celsius eingelagert werden.
Das Ministerium teilte zudem mit, dass die regionalen Impfstellen nur noch bis zum 23. Dezember geöffnet bleiben. Bereits an diesem Sonntag schließt das letzte überregionale Impfzentrum in der Messe Erfurt. Die mobilen Impfteams bleiben über das Jahr hinaus bestehen.