Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Material bleibt bis Mitte 2022 knapp
Exporteure erwarten dennoch Wachstum
Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) rechnet trotz Materialmangels und Störungen der globalen Lieferketten mit einem kräftigen Exportwachstum in diesem Jahr. „Wir sind sehr gut ins Jahr gestartet und sehen deshalb trotz einer Abschwächung derzeit keine Anzeichen, unsere Prognose eines nominalen Wachstums von 13 Prozent zu kassieren“, sagte der neue Präsident des BGA, Dirk Jandura. Die Warenausfuhren würden damit das Niveau vor der Corona-krise überschreiten.
Der Verband erwartet, dass die Lieferkettenprobleme bis Mitte 2022 anhalten. „Wir sehen steigende Containerpreise, steigende Frachtraten, Mangel an Vorprodukten wie Halbleiter und immer massivere Engpässe bei Lkw-fahrern. Wir haben es mit einer Vielzahl von Problemen zu tun“, sagte der promovierte Diplom-kaufmann, der Anfang Oktober auf Anton Börner an der Spitze des BGA folgte.
Von der künftigen Bundesregierung forderte Jandura eine „aktive Handelspolitik.“„Andernfalls gerät Europa zwischen die Mühlsteine USA und China“, warnte der 51Jährige. So müsse das europäischkanadische Wirtschafts- und Handelsabkommen (Ceta) endlich ratifiziert werden, ebenso das Freihandelsabkommen mit dem südamerikanischen Wirtschaftsbündnis Mercosur.