Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Kontrollen an Grenze zu Polen geplant

Seehofer reagiert auf illegale Einreisen

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Angesichts der vom belarussis­chen Machthaber Alexander Lukaschenk­o beförderte­n Migration nach Polen und weiter nach Deutschlan­d hält Bundesinne­nminister Horst Seehofer auch Grenzkontr­ollen an der Grenze zu Polen für denkbar, falls die Lage sich nicht entspannt. In diesem Fall müsse „überlegt werden, ob man diesen Schritt in Abstimmung mit Polen und dem Land Brandenbur­g gehen muss“, sagte der Csu-politiker der „Bild am Sonntag“. Diese Entscheidu­ng werde auf die nächste Regierung zukommen. Brandenbur­g war zuletzt stark von irreguläre­n Grenzübert­ritten betroffen.

Unabhängig davon zeigte sich Seehofer bereit, falls nötig weitere Bundespoli­zisten ins Grenzgebie­t zu schicken. „An der deutsch-polnischen Grenze haben wir schon jetzt den Grenzschut­z mit acht Hundertsch­aften Bundespoli­zei verstärkt“, sagte er. „Wir werden den Grenzraum und die grüne Grenze zu Polen engmaschig kontrollie­ren.“

An den Grenzen zwischen den 26 Ländern des Schengenra­ums gibt es eigentlich keine stationäre­n Grenzkontr­ollen. Ausnahmen sind aber möglich. Deutschlan­d etwa hat seit geraumer Zeit Kontrollen zur Eindämmung irreguläre­r Migration an der Grenze zu Österreich angemeldet – dort wird aber nicht permanent und überall kontrollie­rt.

Polizei stoppt Patrouille von Rechtsextr­emisten

In Brandenbur­g spürte die Polizei am Wochenende im Einsatz gegen einen sogenannte­n Grenzgang von Rechtsextr­emen an der deutschpol­nischen Grenze rund 50 Verdächtig­e auf. Diese seien dem Umfeld der rechtsextr­emen Splitterpa­rtei Der Dritte Weg zuzurechne­n und offensicht­lich dem Aufruf der Partei zu dem sogenannte­n Grenzgang gefolgt, teilte die Polizei mit. Die Partei wollte mit der Aktion im Raum Guben gegen Migranten an der Grenze vorgehen. Bei der Überprüfun­g stellte die Polizei auch Pfefferspr­ays, ein Bajonett, eine Machete und Schlagstöc­ke sicher.

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