Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Musik durch Filme, blaue Cover und guter Pomp
Alben von Sufjan Stevens und Co., Jason Isbell sowie Brandi Carlile
Erfurt. Cineasten sind gut aufgehoben bei „A Beginner’s Mind“
von Sufjan Stevens und Angelo de
Augustine. Die Musiker haben sich in einer Hütte verschanzt, abends Filme wie „Nacht der lebenden Toten“, „Schweigen der Lämmer“, „Point Break“oder „Alles über Eva“geschaut, morgens schrieben sie davon inspirierte Songs. Man sollte auch gekonnt gehauchten, fast schwebenden Männergesang mögen mit dezenter Instrumentierung. Elliott Smith lässt grüßen.
Wer Bruce Springsteen zu seinen Fans zählt, macht vieles richtig. Jason Isbell und seine Begleitband The 400 Unit haben für
„Georgia Blue“ihr Fansein ausgelebt und 13 Lieblingssongs von Musikern aus dem Us-bundesstaat Georgia äußerst gelungen gecovert. Darunter Stücke von R.E.M („Nightswimming“, „Driver 8“), James Brown, The Black Crowes oder Otis Redding, teils mit Gästen wie Brandi Carlile. Anlass war der Wahlsieg der Demokraten (blaue Landkarte), die Erlöse gehen an gemeinnützige Organisationen vor Ort.
Alle Welt wartet auf die neue Platte von Adele. Dabei sollte sie (auch) das neue Album von Brandi Carlile hören. Auf „In these silent Days“geht die Sängerin den erwarteten Schritt Richtung Pop und Pomp (Orchester!) und wagt weniger Country und Folk als bisher. Ihre bewährten Produzenten hat sie behalten, aber Produktion und Songs klingen frisch und im besten Sinn massenkompatibel. Sind es stille Tage, wie es der Titel impliziert? Eher nicht, die Platte ist gemacht, um (theoretisch) einen globalen Superstar zu schaffen.