Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Frenetischer Jubel für die Tänzer
Tanzsportgala in der Vogtlandhalle löste Begeisterung aus. Viele Zugaben gefordert
Wenig Zeit fürs Training und erschwerte Bedingungen durch die Pandemie hielten die Tänzer des Tanzsportvereins Greiz nicht davon ab, ihr gewohntes Maß an Qualität zur Tanzsportgala am Samstag in der Vogtlandhalle abzuliefern. Das Publikum dankte es ihnen mit Jubelrufen und frenetischem Applaus.
„Es war nicht einfach, die Trainings in so kurzer Zeit zu absolvieren“, sagte Ralf Herrmann. Denn die Corona-verordnungen sorgten dafür, dass erst ab Mitte Mai überhaupt wieder mit dem Training begonnen werden konnte. Und in den Sommerferien habe man mit Schulkindern gar nicht trainieren können. Extratrainings wurden eingeschoben, je näher die Gala rückte.
Extratrainings kein Problem für die Eltern
So haben denn Jana und Annegret Richter ihre sechsjährigen Töchter auch zu den Extratrainings an den Wochenenden gefahren. „Das haben wir gern gemacht. Denn unsere Töchter sind so glücklich, endlich wieder tanzen zu können“, sagte Jana Richter. „Es hat unsere Töchter arg mitgenommen, dass sie so lange nicht tanzen konnten.“Mit im Schlepptau hatten die beiden Familien Großeltern und Geschwisterkinder. „Wir haben uns beeilt mit dem Kartenkauf, denn die Plätze waren dieses Mal begrenzt“, sagte Annegret Richter. Vor dem Auftritt waren die beiden Muttis beinahe so aufgeregt wie ihre Töchter. „Wir sind schon ganz gespannt. Denn sie haben einen neuen Tanz einstudiert.“
Ähnlich erging es Anett Wolf aus Greiz. Ihre dreijährige Tochter Leonie tanzt erst seit Mitte Mai beim Tanzsportverein. „Sie ist bei den Minis und hatte bereits zum Tag der Vereine einen Auftritt mit den Teddybärentanz. Aber den neuen Tanz kenne ich nicht. Das wird eine echte Überraschung“, sagt Anett Wolf. „Ich bin sehr stolz auf meine kleine Süße und werde wohl das ein oder andere Tränchen verdrücken, wenn sie auf der Bühne steht.“
Simone Friedrich und Thomas Zache aus Greiz waren gekommen, um die Show zu genießen. „Nein, wir haben keine nahen Angehörigen, die mittanzen. Aber es ist schön, den Kindern und jungen Menschen beim Tanzen zuzusehen“, sagte Simone Friedrich. Zudem habe sie noch einen Gutschein für die Vogtlandhalle gehabt. „Wir freuen uns, dass wieder was los ist in der Vogtlandhalle“, sagte die Greizerin.
Kerstin und Dieter Stöckel aus Reichenbach waren gekommen, um endlich einmal ihre erwachsene Tochter tanzen zu sehen. „Eva ist 26 und tanzt bei den Peppermints. In dieser Formation haben wir sie noch nie tanzen sehen. Deshalb sind wir hier“, sagte Dieter Stöckel. Was heute gezeigt wird? „Wir haben eine kleine Ahnung davon bekommen, als Eva uns beim Geburtstag meines Mannes mit einer Freundin einen kleinen Auszug vortanzte“, sagte Kerstin Stöckel.
Männerballett sorgt für Lacher und Freude
Die Gala wurde schließlich durch das Gardemedley eröffnet, bei der die aktiven Mitglieder gemeinsam tanzten. Die strahlenden Gesichter der Tänzer sprachen für sich. „Alle sind froh, endlich wieder gemeinsam auf der Bühne stehen zu dürfen“, sagte Ralf Herrmann. Gezeigt wurden 24 Tänze.
Die Minis im Alter von drei bis sechs Jahren punkteten mit ihren „Niedlichkeitsfaktor“, wie eine Mutti sagte. Ein Hauch von Orient brachten die Peppermints mit ihrer Bauchtanzvorführung auf die Bühne. Und für große Freude und Erheiterung sorgte das Männerballett, das mehr oder weniger graziös zur
Musik von Tschaikowskis Schwanensee den Balletttanz persiflierte. Frenetischer Jubel rief die Männer zurück auf die Bühne. Doch es waren bei weitem nicht die Einzigen, die Zugaben tanzen durften. Jeder Gruppe wurde dafür Zeit eingeräumt, wenn vom Publikum gefordert. Fazit: Tänzer und Publikum haben sich gegenseitig glücklich gemacht.