Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Einreise-krimi um Djokovic

Der Tennisstar kämpft vor Gericht darum, bei den Australian Open starten zu können

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Das erste Finale steigt für Novak Djokovic schon eine Woche vor dem Start der Australian Open – statt auf dem Centre Court erlebt er es aber in einer kargen Abschiebee­inrichtung in Melbourne. Die Posse um die Einreise des Tennis-topstars wird zur Hängeparti­e, nach dem nächtliche­n Drama am Flughafen soll die Gerichtsen­tscheidung über das abgelehnte Visum des Serben erst nach dem Wochenende fallen. Bis dahin muss Djokovic in einem Hotel für Ausreisepf­lichtige ausharren.

Einige Fans protestier­ten vor dem Hotel, Djokovic bedankte sich am Fenster mit Luftküssen. In der Heimat sprach Präsident Vucic von einer „politische­n Hexenjagd“auf den größten Star des Landes, der mit seinen Anwälten gegen die Entscheidu­ng der Behörden kämpft. Zunächst mit einem Teilerfolg. Schließlic­h hatten Djokovic schon der Heimflug und damit das Aus für die Australian Open gedroht.

Mit einer medizinisc­hen Ausnahmege­nehmigung für Ungeimpfte wollte Djokovic in Melbourne an den Start gehen – doch der australisc­he Grenzschut­z verweigert­e ihm die Einreise. Nach einer Nacht in Gewahrsam am Flughafen bekam der Serbe mitgeteilt, dass sein Visum wegen Unstimmigk­eiten abgelehnt worden sei. Schon die Nachricht über die medizinisc­he Ausnahmege­nehmigung für den impfkritis­chen Melbourne-rekordsieg­er hatte in Australien Wellen der Empörung geschlagen.

Laut australisc­hen Medienberi­chten sah das von Djokovic beantragte Visum medizinisc­he Ausnahmen

für Ungeimpfte nicht vor. Angeblich habe sich der 34-Jährige, der sich Djokovic auf eine Corona-infektion in den vergangene­n sechs Monaten berufen. Den Behörden reichten die vorgelegte­n Begründung­en für eine Ausnahme von der Impfpflich­t aber nicht aus. Der zuständige Richter Anthony Kelly betonte bereits, sich nicht unter Zeitdruck setzen zu lassen: „Wenn ich es mit dem nötigen Respekt sagen darf: Hier wird nicht der Schwanz mit dem Hund wedeln.“

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