Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Ein neues Zuhause für ukrainische Flüchtlinge
Mit großem Engagement unterstützen viele Thüringer im ganzen Land Menschen, die der Krieg aus deren Heimat vertrieben hat
Seit fast einem halben Jahr herrscht in der Ukraine Krieg. Noch immer ist der russische Überfall das wichtigste Thema, es hat die Welt verändert, politisch die Fronten verhärtet, eine Energiekrise ausgelöst. Doch am härtesten trifft der Krieg die ukrainische Bevölkerung. Millionen Menschen sind geflohen, viele nach Deutschland, auch nach Thüringen, etwa nach Rudolstadt.
Dort ist die Hilfe groß: So hat etwa Constanze Reußmann in der „Herberge zur Heimat“in Rudolstadt ein regelmäßiges „Erzählcafé“für ukrainischen Familien etabliert. „Jeden Donnerstag können
sich die Flüchtlinge, meist Frauen mit ihren Kindern, hier austauschen, Rat und Hilfe holen.“Während die Erwachsenen reden, können die Kinder spielen, viele Malund Übungshefte in ukrainischer Sprache liegen bereit. „Mal kommen nur wenige, mal ganz viele, wir wissen es vorher nicht, aber es Platz für alle da“, versichert Reußmann.
In Bad Blankenburg hat der Diakonie-verein zwei Gästewohnungen für die Flüchtlinge bereitgestellt. Mit der Unterstützung von „Thüringen hilft“wurde für die Familien mit kleinen Kindern eine neue Waschmaschine angeschafft und der Backofen repariert.
Auch in Ingersleben im Landkreis Gotha ist die Hilfe groß. Im ehemaligen Pfarrhaus haben Olena (40) und ihre Tochter Amina aus Dnipro ein neues Zuhause gefunden. Die Neunjährige geht längst zur Schule, auch ihre Mutter sitzt auf der Schulbank – und lernt Deutsch. Denn für die nächste Zeit wollen sie in Ingersleben bleiben. Um sie im Alltag zu unterstützen, hat „Thüringen hilft“der Familie einen Laptop gekauft.