Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Sprintkönig Wallstein
Gothaer Leichtathletik-talent staubt bei den deutschen Jugendmeisterschaften dreifach Gold ab
Sandra Arm Ulm.
Im Schatten der Leichtathletikwm in den USA hat Benedikt Wallstein in Ulm seine Dm-festspiele gefeiert. Nach Doppelgold über 100 m und im Weitsprung stürmte der 17Jährige vom Gothaer LAC bei den deutschen Jugendmeisterschaften zum dritten Titel. In 21,56 s war er am Sonntag über 200 m Schnellster der U18. Damit schwang er sich zum Überflieger in der Thüringer Mannschaft auf, in der Hindernissieger Karl Geburek, Emma Herwig (Hindernis) sowie Hochspringer Finn Friedrich mit Bronze Überraschungsmomente schufen.
Das Talent der Stunde aber hieß Benedikt Wallstein. Im 100-m-finale hatte sich der von Tobias Schneider trainierte Sprinter in 10,52 s souverän durchgesetzt. Die Erleichterung schrie der Bronze-gewinner der U-18-EM heraus, auch wenn er seine Zeit von Jerusalem (10,44 s) nicht toppen konnte. „Zeitmäßig war nicht viel mehr drin“, sagte er.
Gleich dreimal vornweg: Benedikt Thomas Wallstein.
„Damit kann ich meine Saison abschließen, bin absolut zufrieden.“
Zum Abschlusstag der Jugenddm ließ er vorm Meister-triple den Meistertitel im Weitsprung folgen. Zuletzt war er Mitte Mai weit gesprungen. „Am Montag haben wir Anlaufkontrolle gemacht“, berichtete der frisch gekürte Doppelmeister. Er haderte etwas. Gern wäre er in den Bereich seiner Bestleistung (7,50 m) gesprungen. In Ulm flog er erst im vierten Versuch auf seine Tagesbestweite von 7,30 Meter.
Im Weitsprung rückte für Valentin Brenner (LC Top Team Thüringen) das Wm-ticket für Cali (Kolumbien; 1. bis 6. August) in den Fokus. Er verpasste es allerdings. Für Cali war bei seinem Dm-start eine Weite über die Wm-norm von 7,55 m angestrebt. Der weiteste Satz mit 7,25 Meter gelang ihm in der letzten Runde. Zwischenzeitlich hatte er damit auf dem Bronzeplatz gelegen, ehe ihn Noah Fischer (TV Herbolzheim/7,27 m) verdrängte.
Serina Riedel (Zeulenroda) kam so gut durch den Hürdenwald, dass es die Mehrkämpferin ins 100-m-finale schaffte. Dieses ließ sie aber zugunsten des Weitsprungs aus. Sie klang leicht erkältet. Mit 6,04 m kam sie bei zwei gültigen Versuchen in der U 20 auf den sechsten Platz.
Vize-u-18-europameisterin im Kugelstoßen, Chantal Rimke (LC Jena), hatte bis zur letzten Runde mit 16,24 m die Führung inne, bis sich Jolina Lange (LV Erzgebirge) im letzten Versuch auf 16,54 m steigerte. Gold verloren zu haben ärgerte die Thüringerin aber nicht allzu sehr. „Ich bin sehr glücklich über die Silbermedaille. Mein Ziel war es noch einmal schön über 16 Meter zu stoßen. Das habe ich geschafft.“
Von unerwartet schönen Momenten hatte die DM einige zu bieten. Wie durch Karl Geburek (ASV Erfurt). Im ersten U-18-jahr gewann er über 2000 m Hindernis. Obendrauf gab es einen Hausrekord (6:05,83 min). Fast hätte es einen Thüringer Doppelsieg gegeben. Fabio Schönfeld (ELAC) musste sich im Kampf um Silber geschlagen geben. Er kam in 6:07,15 min als Dritter ins Ziel. Zuvor hatte Robin Müller (LC Top Team Thüringen; 5:47,15 min) in der U 20 Bronze über 2000 m Hindernis gewonnen. Emma Herwig (SV Mühlhausen) wuchs im Hindernisrennen der U 18 über sich hinaus und belohnte sich ebenso mit Bronze wie Finn Friedrich (WSSV Suhl), der über 2,03 Meter flog.