Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Reichenbacher Krankenhaus auf der Kippe
Petition zum Erhalt unter kommunaler Führung eingereicht
Reichenbach.
Eine Petition zum Erhalt der Paracelsus-klinik in Reichenbach hat der örtliche Cdulandtagsabgeordnete Stephan Hösl – selbst Mitglied im Petitionsausschuss – beim Landtagspräsidenten in Dresden eingereicht. Dabei geht es um den Erhalt des Krankenhaus-standortes Reichenbach, der zuletzt wieder ins Gerede kam.
„Gerade einmal vier Jahre ist es her, dass ich gemeinsam mit Raphael Kürzinger, dem Oberbürgermeister der Stadt Reichenbach, Mitarbeitern des Reichenbacher Krankenhauses und zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt vor dem Krankenhaus stand und in einer Mahnwache an die besondere Bedeutung des Klinikstandortes erinnerte. Auslöser war damals die drohende Schließung der Klinik, die nicht nur den Verlust vieler Arbeitsplätze, sondern vor allem den Verlust hervorragend qualifizierter medizinischer Fachkräfte sowie gravierende Einschnitte in die medizinische Versorgung unserer Stadt, aber auch der ganzen Region bedeutet hätte“, erinnert Landtagsmitglied Hösl.
Die danach erfolgte Übernahme durch die Schweizer Investoren der „Porterhouse Group“bot zum damaligen Zeitpunkt die notwendige finanzielle Sicherheit, die zum Weiterbetreiben notwendig war.
„Niemals hätte ich mir träumen lassen, dass die Zukunft des Reichenbacher Krankenhauses 2022 wieder in Frage gestellt werden könnte“, so der Abgeordnete. Und doch befinde man sich nun erneut in einer vergleichbaren Situation. Eine Paracelsus-sprecherein hatte bezüglich des Ankaufs des Zwickauer Standortes der Paracelsusgruppe durch das dortige kommunale Heinrich-braun-krankenhaus für Irritationen gesorgt. Zwar gäbe es derzeit keine Verkaufs- oder Schließungspläne für die vogtländischen Standorte Reichenbach, Schöneck und Adorf, aber den stetigen Veränderungen im Gesundheitsmarkt werde man sein Handeln anpassen.
Hier wurde man in Reichenbach nun aktiv und strebt – über die erwähnte Petition, die bereits weit mehr als tausend Bürgerinnen und Bürger unterzeichnet haben, eine Rekommunalisierung an. Das Krankenhaus könnte so beispielsweise in einen Verbund mit dem rentablen kreiseigenen Klinikum Obergöltzsch gehen.
Auch Reichenbachs Cdu-stadtoberhaupt Raphael Kürzinger hat die Petition unterzeichnet: Er sieht in einer Rekommunalisierung eine Chance für den Standort und seine Arbeitsplätze – schließlich sei das Reichenbacher Klinikum im Landeskrankenhausplan fest verankert. Man dürfe hier kein Risiko eingehen. IE