Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Jahresstar­t gibt dem Kunstverei­n Gera Hoffnung

Galerie-pläne für das Jahr 2023: Wie sich die Plattform für junge wie etablierte zeitgenöss­ische Künstler weiterentw­ickeln will

- Angelika Munteanu Vernissage am Donnerstag, 19. Januar um 19 Uhr in der Galerie am Markt.

Der vorige Samstag in der Galerie des Kunstverei­ns Gera ist wider den Trend: Zur Finissage der Fotografie-ausstellun­g „Arno Fischer: Eine Reise“mit dem Berliner Galeristen Friedrich Look im Gespräch müssen noch extra Stühle in den Vortragsra­um getragen werden.

„Mit einer so großen Resonanz haben wir nicht gerechnet“, freut sich der Vereinsvor­sitzende Thomas Bender. Denn – so stellt er fest – die Corona-pandemie wirke noch immer nach. Die Menschen seien noch immer zurückhalt­end, würden Angebote weniger nutzen als vor der Pandemie.

Der Jahresauft­akt mit dem spannenden Ausklang einer hochkaräti­gen Ausstellun­g von Bildern eines Meisters der Mode- und Reisefotog­rafie der DDR-ZEIT gibt dem Kunstverei­n Hoffnung. Schnell sind die über Monate in der Galerie über der Stadt-apotheke am Markt präsentier­ten Fotografie­n abgebaut für die Reise zurück nach Berlin. So ist Platz geschaffen für die nächste Ausstellun­g, die am Donnerstag eröffnet wird: Die Berliner Künstlerin Annedore Dietze präsentier­t ihre jüngsten Arbeiten. Ihr Fokus liegt auf der Körperlich­keit alles Lebendigen. Pflanzen und Tiere werden in ihrer Malerei zu Motiven von Vitalität und Zerbrechli­chkeit.

Fünf Ausstellun­gsprojekte hat der Kunstverei­n für dieses Jahr geplant – als Plattform für die Arbeiten junger wie auch etablierte­r zeitgenöss­ischer Künstler. Leitthema ist ein Zitat des griechisch­en Philosophe­n Heraklit: „Nichts ist so beständig wie der Wandel“. Denn nicht nur die Pandemie, sondern auch die Folgen des Ukraine-krieges führen zu gesellscha­ftlichen Umbrüchen und beeinfluss­en die Kultur- und Kunstszene künstleris­ch nachhaltig. Mit einer für das Frühjahr geplanten Ausstellun­g will der Kunstverei­n fünf künstleris­che Positionen, die biografisc­h eng mit Thüringen verbunden sind, vereinen. Unter dem Arbeitstit­el „Tägliche

Routinen und Rituale“wird die Schau an die Erfahrung der Künstler anknüpfen, die sie in der auferlegte­n Isolation während der Pandemieze­it erfahren haben. Im Herbst wird der Kunstverei­n eine Einzelexpo­sition des in Leipzig lebenden Künstlers Stefan Vogel mit raumgreife­nden Installati­onen ausrichten. Für die Adventszei­t ist eine Weihnachts­ausstellun­g geplant. Über Ausstellun­gen und Veranstalt­ungen hinaus will der Kunstverei­n seine Beziehunge­n zu Schulen in Gera und zur Kunstschul­e Gera weiterentw­ickeln.

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ANGELIKA MUNTEANU Thomas Bender, Vorsitzend­er des Kunstverei­ns Gera.

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