Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Bergaerin besucht Bundespräsident
Initiatorin des Thükop-vereins hat für Osterpfad beim Neujahrsempfang in Berlin geworben
Als zwischen Weihnachten und Neujahr eine Einladung aus dem Schloss Bellevue bei Ingrid Wiese in Berga eintrudelt, kann diese es kaum glauben.
„Das war schon aufregend“, sagt die Initiatorin des Thükop-vereins und des Osterpfads. „Ich bin noch immer ganz beseelt von den Erlebnissen in Berlin.“Denn die Bergaerin wurde vom Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier (SPD) zum Neujahrsempfang eingeladen.
Sie war eine von 70 ehrenamtlich engagierten Bürgern und Bürgerinnen Deutschlands und eine von vier Thüringer Vertretern von Vereinen. „Ich weiß bis heute nicht, wer mich oder den Osterpfad vorgeschlagen hat“, sagt Wiese. Zur Einladung gehöre auch Anreise, Hotelunterbringung und Besichtigung des Schlosses Bellevue am Vortag des Empfangs.
Die Tradition hinaustragen
„Die ganze Zugfahrt hinweg nach Berlin habe ich mir die Worte zurecht gelegt, wie ich den Osterpfad, Berga und unser Vogtland vorstellen soll.“Am 10. Januar schließlich wurde sie vom Bundespräsidenten und seiner Frau Elke Büdenbender empfangen. Als Gastgeschenk hatte Ingrid Wiese eine Straußenei-lampe dabei, die eigens für diesen Anlass gefertigt wurde. Der Schriftzug Berga und ein Schriftzug Osterpfad zieren das Ei. „Auch ein Buch über den Osterpfad war mit dabei, weil es unsere Arbeit und unser Anliegen am Besten repräsentiert“, sagt Ingrid Wiese. Sie und ihre Mitstreiter im Verein wollen die österlichen Traditionen des Vogtlandes und die Osterbotschaft „Hoffnung“in die ganze Welt hinaustragen, sodass die
Region überall bekannt wird. Die Lampe weckte indes das Interesse Steinmeiers. „Ich hab ihm erklärt, wie sie hergestellt wird und dass wir tausende Natureier für den Osterpfad mit den verschiedensten Techniken verzieren“, erzählt sie nicht ohne Stolz in der Stimme.
Weil Ingrid Wiese für den Osterpfad und die Region brennt, ließ sie die Gelegenheit nicht aus, dem Bundeskanzler Olaf Scholz von Berga und dem Verein zu erzählen. Schnell noch ein Selfie nach einer knappen Antwort und dann war der Kanzler wieder in der Menge verschwunden. Gesundheitsminister
Karl Lauterbach, der eine schwarze Maske trug, sei ihr eher zufällig über den Weg gelaufen. „Ich wusste gleich gar nicht, was ich ihm sagen sollte. Ich habe ihm einfach viel Kraft für die anstehende Arbeit gewünscht, weil es so viel zu beheben gibt, was durch die Pandemie kaputt gegangen ist.“Geantwortet habe er ihr, dass sie damit Recht haben könnte.
Kontakte zu Vereinen geknüpft
Ingrid Wiese wäre nicht Ingrid Wiese, wenn sie diesen Abend nicht auch fürs Netzwerken genutzt hätte. Kontakte zu den Vereinen habe sie geknüpft. „Alle 70 Vereine bekommen eine Einladung zum Osterpfad.“Und natürlich: „Auch den Bundespräsidenten habe ich nach Berga zum Osterpfad eingeladen.“Ober er wirklich kommen werde, stehe auf einem anderen Blatt.
„Es war mir eine große Ehre, unsere Region, den Osterpfad und den Verein in Berlin vertreten zu dürfen“, sagt Ingrid Wiese, bevor sie sich daran macht, Kuchen für das Treffen mit den Vereinsmitgliedern zu backen. Schließlich gebe es viel zu erzählen.