Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Bahn-kunden drohen zwei Arbeitskäm­pfe

Unternehme­n steht vor harten Verhandlun­gen mit Gewerkscha­ften

- Wolfgang Mulke

Auf die Deutsche Bahn kommen harte Tarifrunde­n zu. Für die Kunden bedeutet das, dass die Gefahr von Streiks in diesem Jahr wieder steigt. Schlimmste­nfalls sogar gleich zweimal. Das Unternehme­n handelt ab Ende Februar zunächst mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsge­werkschaft (EVG) einen neuen Tarifvertr­ag aus. Voraussich­tlich im November beginnen die Gespräche mit der Lokführerg­ewerkschaf­t GDL. „Wir stehen vor einer schwierige­n und intensiven Tarifrunde“, erläutert Personalvo­rstand Martin Seiler.

Die EVG hat noch keine Forderunge­n erhoben. Die Gewerkscha­ft beschließt am 7. Februar, wie viel mehr Geld sie von den Arbeitgebe­rn will. Verhandlun­gsführer Kristian Loroch kann sich einen Mindestbet­rag von 500 oder 600 Euro vorstellen. Dazu käme eine prozentual­e Erhöhung der Entgelte. Damit läge die Forderung schnell im zweistelli­gen Prozentber­eich. „Einmalzahl­ungen machen wir nicht mit“, versichert Loroch, „die Menschen brauchen dauerhaft mehr Geld.“

Die Deutsche Bahn zeigt sich zu einer spürbaren Entgelterh­öhung bereit. Doch mahnt Seiler eine Berücksich­tigung der Situation der Bahn an, die in einem kräftigen Wandel steckt. So wollen die Arbeitgebe­r gern einen Teil der Erhöhung als Einmalzahl­ung durchsetze­n. Der Konflikt ist an dieser Stelle vorprogram­miert. Auch bei der Laufzeit liegen Bahn und EVG auseinande­r. Die Gewerkscha­ft will zwölf Monate vereinbare­n, das Unternehme­n 24 Monate. „Ich erwarte ein heißes Frühjahr“, sagt Loroch.

Am kommenden Dienstag starten die Tarifverha­ndlungen im öffentlich­en Dienst. Dort fordern Verdi und Beamtenbun­d 10,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Ein hoher Abschluss im öffentlich­en Dienst könnte als Blaupause für die Deutsche Bahn dienen.

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DPA Es stehen Tarifverha­ndlungen für 180.000 Beschäftig­te an.

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