Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Sparsam heizen ohne Schimmelgefahr
Wir heizen zu Hause jetzt weniger. Aber kann es dann nicht sein, dass sich Schimmel bildet?
Es antwortet Ramona Ballod, Referentin für Energie, Bauen und Nachhaltigkeit bei der Verbraucherzentrale Thüringen: Niedrigere Temperaturen bedeuten nicht automatisch Schimmelgefahr. Aber um Schimmel zu vermeiden, ist es wichtig, dass die relative Luftfeuchtigkeit eine bestimmte Obergrenze über eine längere Zeit nicht überschreitet.
An kalten Tagen kann die Obergrenze in schlecht gedämmten Altbauten schon bei 40 Prozent relativer Luftfeuchte liegen, während gut gedämmte Neubauten locker mit höheren Luftfeuchten klarkommen. Die Luftfeuchtigkeit in den Räumen kann am besten mit einem Thermo-hygrometer kontrolliert werden.
So sieht man bereits während des Lüftens, ob die Raumluft wieder trocken genug ist. Handelsübliche Messgeräte für rund 20 Euro reichen dafür aus.
Je mehr Menschen sich im Haus oder in der Wohnung aufhalten, desto häufiger sollte gut gelüftet werden. Im Winter sollte man das mindestens dreimal täglich für etwa fünf bis zehn Minuten mit einer Stoßlüftung erledigen. Die Thermostatventile an den Heizkörpern unter oder neben den geöffneten Fenstern oder Türen sollten in dieser Zeit zurückgedreht werden.
Die Feuchtigkeit kann aber nicht nur aus der Raumluft kommen, sondern auch von außen in das Gebäude eindringen. Ursachen können unter anderem Schäden am Dach, an der Außenwand oder defekte Rohrleitungen sein. In diesen Fällen nützt Lüften nichts – eine Fachkraft muss zurate gezogen werden.