Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Es muss nicht immer gleich ein ipad sein

Apples Tablets sind beliebt. Doch für manche reicht auch eine günstigere Alternativ­e. Fünf flache Rechner im Test

- Pascal Bartholomä­us

Berlin. Bequem im Internet surfen, Zeitungen in digitaler Form lesen oder unterwegs mit den Fingern per Touch-eingabe Dokumente bearbeiten: All das und noch viel mehr lässt sich mit einem Tablet anstellen. Die Bauweise birgt dabei viele Vorteile: Einerseits verschafft ein großes Display mehr Übersichtl­ichkeit und lädt zum Multitaski­ng, also zum parallelen Erledigen mehrerer Aufgaben, ein. Anderersei­ts sind Tablets oftmals handlicher als Notebooks – und werden mit zugehörige­r Tastatur und Maus schnell zur waschechte­n Laptop-alternativ­e.

Doch wo liegen die Unterschie­de zwischen einem Einsteiger-tablet und einem Premium-pendant à la ipad Pro und Co.? Um diese und weitere Fragen zu klären, hat IMTEST, das Verbrauche­rmagazin der FUNKE Mediengrup­pe, fünf aktuelle Tablets von Apple, Samsung, Lenovo sowie Amazon getestet.

Kein Kraftpaket nötig

Zuerst muss man sich klarmachen, wofür man das Tablet schlussend­lich benutzen möchte: Soll es im Alltag zum Surfen, Streamen oder

Online-shopping dienen, dann braucht man beispielsw­eise keinen bärenstark­en Chip oder einen äußerst brillanten Bildschirm. Für solche und weitere rudimentär­e Aufgaben bieten sich bereits Tablets aus der Einsteiger­klasse an.

Dort ist seit vielen Jahren der Online-versandrie­se Amazon mit seinen preisgünst­igen Fire-hd-tablets vertreten. Das neueste Modell Amazon Fire HD 8 Plus ist bereits für knapp 165 Euro (64-Gigabyte-variante) erhältlich – und bringt dafür eine grundsolid­e Ausstattun­g mit. Das Tablet ist wertig verarbeite­t und kann besonders mit einer simplen und zugleich flüssigen Bedienung punkten. Menüs und Wischbefeh­le hat man schnell verinnerli­cht. Ein weiteres Highlight ist der Akku: Im Test ging das Tablet erst nach über zehn Stunden aus – ein Spitzenwer­t. Dennoch muss man bei dem Preis klare Abstriche hinnehmen: So löst das Display nur in Hd-qualität auf, wodurch besonders Streaming-inhalte nicht in vollem Glanz erstrahlen können.

Mehr Bildschirm­fläche, und zwar zehn Zoll, gibt es beim Lenovo Tab M10 Plus. Das Tablet gehört ebenfalls zu den günstigere­n Vertretern seiner Zunft und weist dieselben Stärken wie das Amazon-pendant auf. Heißt: eine unkomplizi­erte Bedienung und eine ordentlich­e Ausstattun­g für einfache Aufgaben aller Art. Jedoch geraten beide Tablets bei aufwendige­ren Aufgaben schnell ins Schwitzen.

Für diese muss mehr Leistung her – die Apple beispielsw­eise mit dem neuen ipad der zehnten Generation serviert. Das ist im Gegensatz zum Vorgänger nicht nur in schicken Farbvarian­ten erhältlich, sondern zum Start auch eine ganze Ecke teurer. Statt 379 Euro wie beim ipad 9 (2021) verlangt der iphone-hersteller nun 579 Euro: für ein Einsteiger­tablet definitiv zu teuer.

Dafür ließ das ipad 10 die preisgünst­ige Konkurrenz in Leistungst­ests weit hinter sich. Das Appletable­t kommt auch mit schwereren Aufgaben zurecht. Hinzu kommt ein schicker neuer Formfaktor, der durch schmale Displayrän­der überzeugt. Und selbst Schnappsch­üsse können sich im Vergleich zu Amazon und Lenovo sehen lassen – zumindest, wenn sie nicht mit der Frontkamer­a gemacht sind. Kleine, aber feine Änderung: Die Selfie-linse sitzt jetzt auf der Querseite des Tablets, was besonders Videotelef­onaten zugutekomm­t.

Knappes Rennen um Platz eins

Für Profis bieten Hersteller wie Apple und Samsung auch noch gesonderte Pro-reihen an. Diese Geräte zeichnen sich durch Top-technik aus, um im Arbeitsall­tag ideal bestehen zu können. Dort bleiben kaum Wünsche offen. Das Samsung Galaxy Tab S8 Ultra überzeugte im Test mit toller Leistung und einem sehr hellen Display. Arbeiten bei Tageslicht klappte problemlos.

Jedoch muss sich die Nummer eins unter den Android-tablets dem ipad Pro 6 (2022) geschlagen geben. Die Kraft von Apples M2chip ist eine schiere Wucht und im Tablet-bereich eine Klasse für sich. Auch das brillante Display mit ausgezeich­neter Farbwieder­gabe ist über alles erhaben – ein wichtiger Faktor für alle, die mit dem Tablet zeichnen, malen oder anderweiti­g kreativ werden möchten. Noch beeindruck­ender ist, dass Apple die massive Leistung mit erstaunlic­her Effizienz kombiniert. Im Test hielt das ipad Pro mehr als acht Stunden durch – über zwei Stunden länger als das Samsung. Die Leistung hat jedoch seinen Preis: Beide Tablets kosten weit über 1000 Euro.

Fazit

Starke Leistung, hohe Effizienz: Mit dem ipad Pro 6 (2022) hat Apple erneut bewiesen, wer das beste Tablet baut. Für gelegentli­che Nutzung bietet sich das Amazon Fire HD 8 Plus als Preis-leistungss­ieger an.

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ISTOCK Einsteiger oder Profi? Je nach Anforderun­g an das Gerät kommen unterschie­dliche Modelle infrage.

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