Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Team-abend ohne Bier
Für die deutschen Handballer wird es bei der Weltmeisterschaft ernst
Kattowitz. Bei einem lockeren Teamabend in der Stadt haben sich Deutschlands Handballer auf den Start in die Wm-hauptrunde eingestimmt. Selbst der stets akribische Bundestrainer Alfred Gislason unterbrach für den Ausflug ins Zentrum von Kattowitz das Videostudium des nächsten Endrundengegners Argentinien und verbrachte mit seinen Schützlingen ein paar gesellige Stunden. „Wir haben ein bisschen den Gruppensieg gefeiert und vom Präsidium ein Essen spendiert bekommen. Es war ein schöner Abschluss der Vorrunde“, berichtete Kapitän Johannes Golla.
Vor dem ersten Hauptrundenduell mit Argentinien an diesem Donnerstag blieben Golla & Co. trotz der glänzenden Ausgangslage mit 4:0 Punkten aber auch abseits des Parketts diszipliniert. „Wir spielen hier im Zwei-tages-rhythmus, da trinkt keiner ein Bier. Wir haben unseren Job noch nicht erledigt. Da hat so etwas keinen Platz“, sagte Torwart Joel Birlehm und fügte hinzu: „Wir haben solch eine gute Stimmung im Team – da brauchen wir kein Bier.“Mit einem Sieg gegen die Südamerikaner will die Dhbauswahl den nächsten Schritt in Richtung Viertelfinale machen.
„Wir gehen mit Rückenwind und gestärktem Selbstvertrauen in die Hauptrunde. Gegen Argentinien sind wir der Favorit, diese Rolle nehmen wir auch bewusst an“, sagte Dhb-sportvorstand Axel Kromer. Danach kommen mit den Niederlanden und Norwegen zwei harte Brocken. Damit wollten sich Gislason und seine Schützlinge aber noch nicht beschäftigen. Der Fokus liegt zunächst auf Argentinien. „Das ist eine sehr leidenschaftliche Mannschaft, die sehr beweglich agiert. Die Spieler sind sehr schnell auf den Beinen“, warnte der Bundestrainer und kündigte an: „Wir werden sie ernst nehmen, denn wir wollen das Spiel natürlich gewinnen.“
Nach drei Siegen in der Vorrunde könnte die Stimmung im Team kaum besser sein. Zumal beim 37:21 gegen Algerien im letzten Gruppenspiel, das am Dienstag 4,75 Millionen Tv-zuschauer im ZDF verfolgten, auch die zweite Reihe viel Spielpraxis sammeln konnte.