Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

„Das heißt Faroul!“

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Family. Roots. Soul. Mit diesem Motto im Namen macht die fünf-köpfige Band Faroul klar: hier geht’s um Gemeinscha­ft – sowohl auf der Bühne als auch davor. Patrice Wottky (Vocals), Maximilian Großkopf (Drums), Alexander Kemptner (Gitarre), Lars Mäurer (Piano) und Albrecht Müller (Bass), das sind Brüder von verschiede­nen Müttern und die Musik ihr Wohnzimmer. Mittlerwei­le hat ihr erfrischen­der Cocktail aus dynamische­m Funk mit zurückgele­hntem Reggae-vibe und Rap-flow eine treue Anhängersc­haft gefunden: egal ob Club-show, Open-air-bühne oder Wohnzimmer, stillstehe­n ist für Farouls Publikum nie eine Option. Am 21. Februar treten die Fünf zur „Aroma+ Gala“im Kassablanc­a in Jena auf. Wir sprachen vorab mit Faroul-sänger Patrice, um etwas mehr über Band zu erfahren.

Wie würdest du den Sound von Faroul beschreibe­n?

Rap affin und ständig wandelbar von smooth bis treibend über „voll zum Tanzen antreibend“und beeinfluss­t von fünf unterschie­dlichen Charaktere­n. Max, Lars und ich, wir kommen eigentlich aus dem Rap, von da haben wir uns den geilen Groove und die Kopfnicker-sounds mitgenomme­n. Lars ist studierter Pianist, Alex studierte Bass … Durch die verschiede­nen Skills und Einflüsse ergibt sich eine Fusionsmus­ik aus Rap, Neo-soul, Funk und experiment­ellen Sachen. Ganz klar kann ich das nicht klassifizi­eren.

Seit wann gibt es euch eigentlich?

Das erste Lied performten wir gemeinsam zu meinem 30. Geburtstag. Das war vor etwa zehn Jahren.

Wie kam es dann zur Bandgründu­ng? Euch gab es demnach schon vorher.

Ich war mit unserem Drummer Max, mit dem ich seit Langem befreundet bin, nach einer Party zu Gast in seiner Maisonette­wohnung. Dort setzte ich mich im unteren Stock in die Küche, weil ich kurz für mich sein wollte. Ich nahm mir eine Gitarre und spiele ein paar Akkorde. Da kam Alex um die Ecke und fragte, ob er auch kurz was spielen kann. Er nahm sich diese Gitarre und auf einmal wusste ich: Da ist er, der Typ, den ich an der Gitarre brauche, um geil singen zu können. Ich selbst hab mir das Spielen eher autodidakt­isch eingeflößt und bin kein ausgewiese­ner Virtuose. Wir machten uns dann ein Treffen aus. Zwei Tage später kam das tatsächlic­h in einem Proberaum in Jena zustande. Wir spielten dort ein paar Songs an und merkten sofort, dass es zu hundert Prozent passt.

Da war dann auch plötzlich der Name „Faroul“da?

Erst mal sagten wir uns, dass wir einen Bassisten und einen Drummer brauchen. Das dauerte dann bis zur nächsten Probe. Sofort verliebten wir uns in Max und Albrecht. Drei, vier Jahre später kam dann Lars dazu. Der

Bandname Faroul stand von Anfang an fest. Alex träumte davon, dass dieser Name bei seiner Band mal eine Rolle spielt. Und es gab kein Gegenargum­ent.

Also gibt es euch genau seit wann? Etwa 2012 würde ich sagen.

Wie entsteht euer Sound, den ihr selbst Fusion aus Funk und Neo-soul beschreibt?

Wir improvisie­ren viel im Studio. Meistens beginnt einer von uns, etwas zu spielen. Daran basteln wir so lange herum, bis jemand mit seinem Instrument einsetzt und so geht das weiter. Ich improvisie­re dann gerne Text dazu. Setzte mich ohne Umwege hin und bastle die Vocals. Bei uns entsteht viel aus dem Gefühl heraus.

Family. Roots. Soul. Sind eure Schlagwört­er, warum?

Das heißt Faroul! Hab‘ ich ganz vergessen zu erwähnen. Das „Fa“aus Family, das „ro“aus Roots und das „ul“aus Soul ergeben den Bandnamen „Faroul“. So entstand der Name in Alex’ Traum.

Was sind denn eure „Roots“(dt. Wurzeln)?

Grundlegen­de Wertvorste­llungen. Wie man sozialisie­rt ist. Akzeptanz. Toleranz. Dass du weißt, wo du herkommst, wer du bist und dass Mensch sich nicht über andere stellt.

Und die Family – weil ihr euch wie eine Familie fühlt?

Ja. Die Band ist meine zweite Familie. Es sind meine besten Freunde. Die Familie, die ich mir selbst zusammenge­stellt und gewünscht habe.

2021 veröffentl­ichtet ihr eure letzte Live-platte „Inchby-inch“. Wann gibt es was Neues?

Wir sind eigentlich ziemlich fleißig und haben bestimmt 15 bis 20 Tracks in der Pipeline. Das Problem ist, dass wir nicht mehr alle in Thüringen wohnen. Albrecht und ich leben in Berlin, Alex in Leipzig und Max sowie Lars in Jena. Als wir alle noch in Mittelthür­ingen wohnten, konnten wir uns schnell mal treffen und Songs produziere­n. Jetzt ist das alles mit riesigem Aufwand verbunden. Was bezeichnen­d ist: Wir nahmen vor einem Jahr ein Video auf. Das ist immer noch nicht draußen. Ich bin da auch nicht der beste Vorarbeite­r (lacht).

Aber ihr seid an neuer Musik dran?

Auf jeden Fall. Demnächst droppen wir zwei neue Songs mit Video aus dem botanische­n Garten Jena.

Interview: Florian Dobenecker

Konzert in Jena: 21. Januar | 22 Uhr | Kassablanc­a

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Die Thüringer Band Faroul tritt am 21. Januar in Jena im Kassablanc­a auf. Foto: Faroul

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