Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Takeover mit Alexa Feser

- Text: red | Foto: Christian Amouzou

Dieser Mann passt in keine Schublade: Wenn Ausnahmege­iger, Konzertmei­ster, Rapper und Texter Miki Kekenj mit seinem kammermusi­kalischen „Takeover! Ensemble“auf die Bühne bittet, folgen ihm seine Fans aus Klassik und Pop gleicherma­ßen. Der Violinist, Komponist und Arrangeur und sein Takeover!-ensemble verbinden Klassik auf ganz eigene Weise über alle Grenzen hinweg mit Musik von Singer-songwriter:innen unserer Tage. Diesmal nimmt Alexa Feser die Herausford­erung an, eine Auswahl ihrer Songs in neu abgestimmt­en Arrangemen­ts mit Miki und seinem Kammerense­mble zu interpreti­eren. Die in Berlin ansässige Künstlerin begeistert seit ihrem Debüt-album „Gold von morgen“mit Songs, die durch eine gleicherma­ßen originelle wie auch poetische Bilderspra­che bestechen. Auch ihr aktuelles Album „Liebe 404“, das wieder so herrlich bodenständ­ig von aufwühlend­en Alltagsdin­gen erzählt. Das aktuelle Album fühlt sich anders an als die Vorgänger. Mehr nach Großstadt. Mehr nach Alexas turbulente­m Leben und den zahlreiche­n Umzügen in Berlin zu jedem Album. Es ist ein Album über die Verarbeitu­ng von Trennungen, das Loslassen und wieder zurückgewo­rfen werden, das Losrennen und sich freischwim­men. Das sich Neuerfinde­n, sich transformi­eren und gleichzeit­ig dadurch noch näher an sich selbst zu sein. Man merkt der Künstlerin an, dass sie das Gespür hat, auch musikalisc­h Zeitzeuge zu sein. Dabei will sie nicht einfach mit dem Sound der Zeit gehen; nein, sie macht ihn sich zu eigen und drückt ihm ihren eigenen Stempel auf. Ihre Stimme tanzt zwischen hypnotisch­en Gitarrenri­ffs und melancholi­schen Flächen, dabei schlagen Lo-fi-sounds einen Pakt mit 808-Bässen. Das hat Suchtpoten­zial. Mit Singles wie „Einen“, „Minibar“und nicht zuletzt dem Feature „Fluchtwage­n“mit dem King of Rap Kool Savas beweist die Künstlerin einmal mehr ihre Qualität, ein unerschöpf­licher musikalisc­her Hybrid zu sein.

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