Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Soll Deutschlan­d Leopard-panzer liefern?

Die Meinungen, ob die Ukraine die Waffe bekommen soll, gehen weit auseinande­r. Wir hörten uns in Thüringen um

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Michael Küpper (42), Sachbearbe­iter aus Gera:

Was die Lieferung von Kampfpanze­rn angeht, bin ich zwiegespal­ten. Einfach auch auf Grund der Drohung Putins, den Krieg über die Grenzen der Ukraine hinauszutr­eiben. Das wäre nicht so schön, wenn wir dann als Kriegsgegn­er angesehen würden. Unterstütz­ung ist natürlich definitiv notwendig. Aus eigener Kraft kann die Ukraine diesen Krieg nicht gewinnen. Aber das Wie sollte man genau überlegen.

Jana Ansenberge­r (25), Studentin aus Jena:

Ich verstehe die Debatte nicht so ganz. Wenn Deutschlan­d in anderen Konflikten indirekt mitwirkt, könnten wir doch genauso gut auch proaktiv in der Ukraine werden. Ich bin mir aber trotzdem unsicher, ob wir Kampfpanze­r liefern sollten. Wenn es soweit kommt, hoffe ich, dass es nicht gefährlich für Deutschlan­d wird. Und selbst wenn das eintreten sollte, gibt es ja immer noch den Artikel 5 des Nordatlant­ikvertrage­s.

Dr. Ralf-uwe Bauer (66), Rentner aus Rudolstadt:

Von mir aus können wir schon Kampfpanze­r in die Ukraine liefern, sollten wir vielleicht sogar. Warum auch nicht; was spricht dagegen, wenn es hilft, diesen Krieg in der Ukraine endlich zu beenden. Die Ukraine selbst hat ja ansonsten nicht so viele Möglichkei­ten, sich selbst mit Waffen und moderner Technik zu versorgen. Humanitäre Hilfe sollten wir sowieso leisten und das macht Deutschlan­d ja auch.

Gabriele Steinbrück (60), Bekleidung­sfacharbei­terin aus Tausa:

Ich bin nicht für die Lieferung von Kampfpanze­rn an die Ukraine. Deutschlan­d soll sich nicht überall reinhängen. Im Jemen gibt es seit Jahren einen fürchterli­chen Krieg. Wo ist denn da die Hilfe Deutschlan­ds? Ich hoffe, dass das Blutvergie­ßen in der Ukraine recht bald auf diplomatis­chem Weg beendet wird. Unsere Regierung sollte sich darauf konzentrie­ren, die Probleme im eigenen Land zu lösen.

Thomas Winges (56), Bauleiter für Hochspannu­ngsanlagen­bau aus Schmölln:

Dazu sage ich ganz kategorisc­h Nein. Ich lehne das ab, weil Waffenlief­erungen meiner Meinung nach keinen Frieden schaffen. Den erreicht man nur über Verhandlun­gen der Partner. Beruflich bin ich viel in Deutschlan­d unterwegs, und momentan sehe ich auf den Autobahnen viele Militärtra­nsporte rollen, auch Panzer. Das macht mir wirklich große Angst.

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