Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Höchster Krankenstand seit 25 Jahren
Dak-studie: 5,5 Prozent fehlten 2022 täglich am Arbeitsplatz
Krankheitsausfälle im Job sind nach einer Auswertung der Krankenkasse Dak-gesundheit im vergangenen Jahr stark in die Höhe gegangen. Im Schnitt fehlten Beschäftigte deswegen fast 20 Tage bei der Arbeit – gut fünf Tage mehr als im Jahr davor, wie die Krankenkasse nach eigenen Versichertendaten ermittelte. Der Krankenstand stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Punkte auf 5,5 Prozent. Es waren also an jedem Tag des Jahres im Schnitt 55 von 1000 Beschäftigten krankgeschrieben. Dies war demnach der höchste Wert seit Beginn der Analysen vor 25 Jahren.
Kassenchef Andreas Storm sagte: „Dieser Rekordkrankenstand ist alarmierend und sollte ein Weckruf für die Wirtschaft sein.“Zwar habe die Corona-pandemie ihren großen Schrecken verloren, weil die Zahl schwerer Verläufe deutlich abgenommen habe. Der Krankenstand zeige aber massive Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Es sei wichtig, dass sich Menschen weiter schützten und am Arbeitsplatz geschützt würden. Dies gelte mit Blick auf zunehmenden Personal- und Fachkräftemangel in der Wirtschaft.
Die meisten Ausfälle gingen auf Atemwegserkrankungen zurück, die drastisch zunahmen. Deswegen gab es 2022 398 Fehltage je 100 Versicherte nach 146 im Jahr zuvor. Bei Rückenschmerzen und ähnlichen Problemen gab es einen leichten Anstieg auf 354 Fehltage je 100 Versicherte. Wegen psychischer Erkrankungen wurden 301 Fehltage je 100 Versicherte registriert. Eine klare Zunahme gab es bei Krankschreibungen in Zusammenhang mit Corona: Hier ging die Zahl der Fehltage je 100 Versicherte von 22 im Jahr 2021 auf über 130 hoch.
Die angespannte Lage zeigte sich auch darin, dass mit 64 Prozent ungewöhnlich viele Beschäftigte mindestens eine Krankschreibung hatten. In normalen Jahren sei das höchstens bei 50 Prozent der Fall, erläuterte die Kasse.