Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Förderprogramme für Forschung in kleinen Unternehmen
Wirtschaftsministerium: Einstiegshürden sind gesenkt. Unterstützung von der Produktidee bis zur Marktreife möglich
Vor allem vielen kleinen Firmen in Thüringen ist es nicht möglich, eigene Kapazitäten für Forschung und Entwicklung aufzubauen. „Deshalb ist es umso wichtiger, die in Thüringen vorhandenen Förderprogramme in diesem Bereich zu kennen und sie zu nutzen“, erklärte Peggy Lindner von der Industrieund Handelskammer (IHK) Erfurt.
Die hatte gemeinsam mit den Kammern in Gera und Suhl sowie dem Forschungs- und Technologieverbund Thüringen zu einem Technologieforum unter dem Titel „Mit Innovationen erfolgreich: Von der
Idee zur Innovation zum Markterfolg“eingeladen.
In Thüringen werden 1,53 Milliarden Euro im Jahr für die Forschung und Entwicklung ausgegeben, berichtete Robert Fetter vom Thüringer Wirtschaftsministerium. Das entspreche 2,45 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt und liege daher deutlich unter dem deutschlandweiten Ziel von 3,5 Prozent.
„Während in Deutschland zwei Drittel der Ausgaben für Forschung und Entwicklung von der Wirtschaft getragen werden, ist dieser Anteil in Thüringen weit geringer“, sagte Fetter. Deshalb müsse die öffentliche Hand dieses Defizit zumindest teilweise ausgleichen. Dabrüssel bei setzt das Land vor allem Fördermittel der Europäischen Union ein, erläuterte Fetter. Die seien in der neuen Förderperiode bis zum Jahr 2027 nicht so stark zurückgegangen wie befürchtet. Allerdings steige der Kofinanzierungsanteil des Landes, was man im Haushalt berücksichtigen müsse. „Niemandem ist daran gelegen, mögliche Fördermittel aus
nicht abrufen zu können, weil die Kofinanzierung nicht gelingt“, versicherte Fetter.
Eine Förderung sei möglich über die gesamte Kette von der Produktidee über den Prototypen und die Testfertigung bis zur Marktreife. Dabei gebe es zielgenaue Programme, etwa 18 Millionen Euro zur Unterstützung von Start ups über 67 Millionen Euro für die Geräteausstattung von Forschungseinrichtungen und Hochschulen bis zu 253 Millionen Euro für die Unterstützung von Technologieverbünden.
Für die neue Förderperiode habe man die Adressierung der Zielgruppen verbessert und die Antragsstellung bei der Thüringer Aufbaubank verschlankt. „Wir haben Einstiegshürden für die Unternehmer abgesenkt“, versicherte Fetter.
Vom 9. Februar bis zum 9. März können sich Firmen im Freistaat erneut um die Förderung im Programm „getstarted2gether“bewerben, informierte der Geschäftsführer des Forschungs- und Technologieverbundes Matthis Zrubek. In Weimar präsentieren ausgewählte Bewerber dann am 30 März einer Jury ihre Projekte. Bei einem positiven Entscheid winken bis zu maximal 200.000 Euro Förderung für ein durch eine wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung im Freistaat begleitetes Vorhaben mit einem Eigenanteil von nur einem Fünftel.