Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Unterwegs mit Alexa
Fahrbericht: Was uns mit dem Nissan Pathfinder widerfuhr, passiert mit dem elektrischen Ariya wohl nicht mehr
Gera. Auf leisen Sohlen erreiche ich den Kindergarten. Lautlos vorfahren – ein Kinderspiel mit dem elektrischen Ariya. Meine Nichte hat schon gewartet, bin mal wieder nicht aus dem Büro gekommen.
„Spacig dein neues Auto“, meint sie, hat sie wohl von ihrem großen Bruder aufgeschnappt. Am Morgen noch, hat mir die 5-Jährige eröffnet, sie wisse, was sie werden wolle. Kindergärtnerin: „Da habe ich immer eine schöne Mittagspause und kann mich ausruhen.“Doch einen halben Tag später kommt Alexandra mit der nächsten Idee. „Du, ich weiß jetzt, was ich werden will. Ich werde Weihnachtsmann, da muss ich nur einmal im Jahr arbeiten und alle freuen sich, wenn ich komme.“
Die Kleine wird ihren Weg machen, aufgeweckt, wie sie ist und fragt mich auch gleich, ob ich wie ihr Papa mit dem Auto sprechen kann und freut sich, als sie erfährt, dass ich auch eine Alexa im Auto habe. Schon 2007, damals waren wir mit einem Nissan Pathfinder nach Köln zum Zweitliga-fußball unterwegs, hatten wir schon eine Alexa. Im Auto: unser Fotograf und ein Kollege. Micha hatte eines dieser frühen Navis mit und taufte sie auf - warum auch immer: Alexa.
Doch bei der Zieleingabe muss er sich vertippt haben, wir landeten statt in Müngersdorf am Kölner Dom. Auch schön, aber nicht zielführend. Das 3:4 des FC Carl Zeiss nach einer 3:1-Führung , die haben wir schon noch mitbekommen und aufgeschrieben. Rund 15 Jahre später würden wir das Stadion des 1. FC Köln sicher ohne Stadtrundfahrt finden, der Routenplaner im Ariya weist auch den Weg zur nächsten Ladestation und gibt die Restkapazität des Akkus an.
Wer elektrisch fährt, fährt anders. Vorausschauend im Wortsinn. Die Reichweite und den nächsten Ampelstopp im Blick. Ich lasse den Ariya gern mal rollen, der Akku dankt es. Ab und an kann ich mir aber einen kräftigen Pedaldruck nicht verkneifen, der e-typische Antritt, der fast jeden alt aussehen lässt, macht Laune. Die Front mit den geschwungenen Led-leisten des Tagfahrlichts unterstreicht den sportlichen Auftritt. In der Dämmerung werden die beleuchteten Kumikomuster in den Türen und im Fußraum sichtbar. Ein Gruß aus Japan.
Wirkt der batterie-elektrische Nissan außen futuristisch so gestalteten die Japaner den Innenraum reduziert, dem Fahrer zugewandt, ohne dass ich etwas vermissen würde. Zwischen den beiden 12,3 Zoll großen Displays lässt sich hin und her blättern, alle wichtigen Infos und Daten sind im Blick, das Head-updisplay projiziert auch die Navidaten ins Blickfeld. Schnell sind wir bei Alexandra zu Hause. Beim Hineingehen ruft sie mir noch zu: „Vielleicht werde ich doch nicht Weihnachtsmann. Ich will mir ja keinen Bart wachsen lassen.“