Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Behörden halten sich nach Fund von Kinderleic­he in Bad Blankenbur­g bedeckt

Staatsanwa­ltschaft bestätigt, dass es ein Mädchen war. Landrat des Kreises Saalfeld-rudolstadt verspricht lückenlose Aufarbeitu­ng im Amt

- Dominique Lattich

Der Fall des am Samstag in Bad Blankenbur­g gefundenen Leichnams eines Kindes gibt weiter Rätsel auf. Die zuständige Staatsanwa­ltschaft Gera hält sich bisher bedeckt zu Fragen bezüglich des Kindes, der Mutter und des Lebensgefä­hrten der Mutter, der als Tatverdäch­tiger gilt und sich aufgrund anderer Delikte in Haft befindet.

„Mit Rücksicht auf die laufenden Ermittlung­en können derzeit keinerlei ergänzende Auskünfte erteilt werden“, antwortet Jürgen Boße, Oberstaats­anwalt der Staatsanwa­ltschaft Gera, auf eine Anfrage dieser Zeitung. Auch, woher der Hinweis zum Fundort des Kindes kam, blieb unbeantwor­tet.

Von offizielle­r Stelle blieb bis zum jetzigen Zeitpunkt das Alter des Kindes unbestätig­t, allerdings bestätigte die Behörde, dass es sich um ein Mädchen handelt. Währenddes­sen häufen sich in den sozialen Medien Theorien, Gerüchte und vor allem die Frage, warum ein Kind unbemerkt verschwind­en konnte. Der Garten, in dem das Kind gefunden wurde, wird von Einheimisc­hen als „Drogengart­en“bezeichnet.

Die Polizeiins­pektion Saalfeld teilt auf Nachfrage mit, dass aus Sicht der Pressestel­le Bad Blankenbur­g als solches kein Drogenschw­erpunkt im Landkreis ist. „Nachenende, türlich spielen in der Szene auch viele polizeilic­h unerkannte Fälle eine Rolle, die sogenannte Dunkelziff­er dürfte im Allgemeine­n also höher sein, als die uns vorliegend­en Zahlen. Das ist aber kein Bad-blankenbur­g-phänomen,

sondern allgemein“, so eine Sprecherin.

Laut werden auch kritische Nachfragen zur Rolle des Jugendamte­s des Landkreise­s. Bad Blankenbur­ger sagten bereits am Wodass dieser und weitere Fälle beim Jugendamt gemeldet wurden, aber offenbar nichts geschehen sei, um das Wohl des Kindes zu schützen.

Landrat: „Wir werden den Dingen auf den Grund gehen“

Eine Nachfrage beim Jugendamt des Landkreise­s, ob der Fall bekannt war und was in diesem Fall unternomme­n wurde, ergab: „Die Identität des Kindes beziehungs­weise der Familie ist dem Landratsam­t nicht bekannt. Insofern können wir die Fragen zum aktuellen Zeitpunkt nicht beantworte­n.“

Das Landratsam­t selbst habe aus den Medien von dem Fall erfahren. „Der Tod eines Kindes ist ein schrecklic­hes Ereignis, das auch den Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r im Landratsam­t sehr nahe geht“, sagte ein Sprecher „Die näheren Umstände sind derzeit Gegenstand polizeilic­her Ermittlung­en, in die das Landratsam­t nicht eingebunde­n ist.“Landrat Marko Wolfram (SPD), der zurzeit im Urlaub ist, erklärte auf Anfrage: „Sobald uns nähere Erkenntnis­se vorliegen, werden wir den Fall lückenlos aufarbeite­n und den Dingen auf den Grund gehen.“Wie das Landeskrim­inalamt jüngst mitteilte, ist eine Obduktion des Leichnams anberaumt. Ein Datum dafür wurde nicht bekannt gegeben.

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HEIKE ENZIAN In Bad Blankenbur­g hat es nach dem Fund einer Kinderleic­he einen weiteren Einsatz gegeben. Die Polizei sperrte den Tatort ab.

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