Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Goldene Aussichten

Die wichtigste­n Antworten zu den Rennrodel-weltmeiste­rschaften in Oberhof

- Holger Zaumsegel

Oberhof. In dieser Woche finden nach 1973, 1985 und 2008 zum vierten Mal in der Oberhofer Eisarena die Rennrodel-weltmeiste­rschaften statt. Wir beantworte­n die wichtigste­n Fragen zur 51. Auflage der Titelkämpf­e.

Ist das Winter-sportzentr­um bereit für die Titelkämpf­e?

Auf jeden Fall. Die Bahn und ihre Anlagen wurden für über 40 Millionen Euro saniert. Die Organisati­on der WM läuft seit Monaten auf Hochtouren. Anfang Januar haben die Verantwort­lichen extra noch einmal das Eis neu aufgesetzt – mit Erfolg. „Das Eis ist perfekt, wir haben WM-EIS“, sagt Sebastian Lenk, Pressespre­cher des Thüringer Schlitten- und Bobsportve­rbandes (TSBV). Auch Oberhof hat sich für die WM schon herausgepu­tzt.

Wann geht es mit der Rodel-wm in Oberhof los?

Von Montag bis Donnerstag stehen Trainingse­inheiten für die 143 Sportlerin­nen und Sportler aus 20 Nationen an. Am Donnerstag findet auch die offizielle Wm-eröffnungs­feier (Beginn 18 Uhr) im Kurpark in Oberhof statt. Die ersten Medaillen werden am Freitag in den Sprintrenn­en vergeben. Am Samstag sind die Doppelsitz­er sowie die Damen im Einsitzer dran, ehe am Sonntag zunächst die Herren im Einsitzer ihre Weltmeiste­r ermitteln. Die Rennen der Team-staffeln beschließe­n dann am Sonntag die Wm-titelkämpf­e in Thüringen.

Was ist in der Trainingsw­oche vor der Weltmeiste­rschaft passiert?

Alle Rennrodler hatten die Möglichkei­t, sich mit der Bahn vertraut zu machen. Genügend Zeit für die anderen Nationen also, um den Heimvortei­l der Deutschen zu minimieren. Die Trainings wurden für die Feinabstim­mungen der Rennschlit­ten genutzt. Was das wert ist, hängt aber auch vom Wetter ab. „Wenn es bis zum Wm-beginn wieder wärmer wird, müssen wir ohnehin wieder Anpassunge­n an die neuen Verhältnis­se vornehmen“, sagt Jan Eichhorn, Bundesstüt­zpunkttrai­ner in Oberhof.

Wie stehen die Chancen der deutschen Athleten?

Wie immer im Rennrodeln bestens. Seit Austragung der ersten Weltmeiste­rschaft 1955 in Oslo holten die Deutschen immer mindestens eine Medaille. In Oberhof zählen die Sportlerin­nen und Sportler aus der Bundesrepu­blik in allen Diszipline­n zu den Mitfavorit­en. Im Herren-einsitzer haben Felix Loch (Berchtesga­den) und der Friedrichr­odaer Europameis­ter Max Langenhan beste Chancen auf Edelmetall. Bei den Damen hat der Bob- und Schlittenv­erband für Deutschlan­d (BSD) mit der frischgeba­ckenen Europameis­terin Anna Berreiter (Berchtesga­den), der Gesamtwelt­cup-führenden Dajana Eitberger (Ilmenau), Titelverte­idigerin Julia Taubitz (Annabergbu­chholz) und Talent Merle Fräbel (Suhl) gleich vier heiße Eisen im

Feuer. Im Herren-doppelsitz­er haben seit 2013 Tobias Wendl/tobias Arlt (Aachen/berchtesga­den) sowie die Thüringer Toni Eggert/sascha Benecken (Ilsenburg/suhl) die Wm-titel unter sich ausgemacht und im Damen-doppelsitz­er landeten Jessica Degenhardt/cheyenne Rosenthal (Dresden/winterberg) in allen fünf bisher ausgetrage­nen Weltcups jedes Mal auf dem Podest.

Wer sind die größten Konkurrent­en der deutschen Rodler?

Jan Eichhorn nennt vor allem die Österreich­er um Wolfgang Kindl und Madeleine Egle, die seit dieser

Saison von der deutschen Rodel-legende Georg Hackl unterstütz­t werden. „Die muss man immer auf den Zettel haben.“Im Herren-einsitzer ist mit dem Gesamtwelt­cup-führenden Dominik Fischnalle­r (Italien) sowie dem Letten Kristers Apajods zu rechnen. Bei den Frauen präsentier­te sich die Us-amerikaner­in Emily Sweeney stark. Im Doppelsitz­er sind zudem die Letten Martins Bots/roberts Plume bei den Herren sowie bei den Damen die Gesamtwelt­cup-führenden Andrea Voetter/marion Oberhofer (Italien) für eine Medaille gut.

Wie viele Besucher werden erwartet?

„Wir wollen wieder an gute, alte Zeiten anknüpfen“, sagt Lenk. Er hofft, dass in der Wm-woche die Marke von 15.000 Besuchern geknackt wird. Und es sieht gut aus: „Wir haben so viele Karten im Vorverkauf abgesetzt wie noch nie.“Bis Sonntag waren es 8000 Stück. Das sei schon bemerkensw­ert, weil beim Rennrodeln normalerwe­ise das Tagesgesch­äft im Vordergrun­d stehe.

Gibt es noch Tickets für die Titelkämpf­e?

Die gibt es noch, trotz der großen Nachfrage im Vorfeld. Am Wmsamstag sei die Tribüne aber nahezu schon ausverkauf­t. Tickets für die Strecke gebe es für diesen Tag aber auch noch. Eintrittsk­arten für alle Tage, auch die Trainings, können über die offizielle Wm-internetse­ite www.oberhof23.de erworben werden.

Wie kommt man während der WM nach Oberhof?

„In die Stadt reinzufahr­en, raten wir niemanden“, sagt Lenk. Allerdings gibt es am Stadtrand von Oberhof Shuttle-parkplätze, von denen man bequem zur Wettkampfs­tätte gebracht wird. Die Benutzung der Pendelbuss­e ist im Ticketprei­s inbegriffe­n. Wer mit dem Zug anreisen möchte, fährt am besten bis Zelle-mehlis, wo am Bahnhof auch Pendelbuss­e auf die Besucher warten. Ebenso ist die Anreise per Bus aus Gotha und Suhl möglich.

Zeitplan Donnerstag, 18 Uhr:

Eröffnungs­feier im Kurpark (Warm-up ab 16 Uhr).

Freitag, ab 9 Uhr: Qualifikat­ion. Sprint; ab 13 Uhr: Sprintrenn­en.

Samstag, ab 8.40 Uhr: Doppelsitz­er Herren und Damen, ab 11.45 Uhr: Einsitzer Damen.

Sonntag, ab 10 Uhr: Einsitzer Herren, ab 13.40 Uhr: Teamstaffe­l.

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