Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Dämpfer für deutsche Handballer gegen Norwegen

DHB-TEAM kassiert zum Hauptrunde­nabschluss erste Wm-niederlage und verpasst Gruppensie­g. Im Viertelfin­ale wartet nun Frankreich

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Stimmungsd­ämpfer vor der K.o.-runde: Deutschlan­ds Handballer haben zum Hauptrunde­nabschluss ihre erste Wm-niederlage kassiert und den anvisierte­n Gruppensie­g verpasst. Die Mannschaft von Bundestrai­ner Alfred Gislason verlor gegen den Turniermit­favoriten Norwegen trotz erbitterte­r Gegenwehr mit 26:28 (16:18) und bekommt es im Viertelfin­ale nun mit Olympiasie­ger Frankreich zu tun.

Bester deutscher Werfer vor rund 4500 Zuschauern war einmal mehr Juri Knorr mit acht Toren. Doch insgesamt fehlte es der Auswahl des Deutschen Handballbu­ndes (DHB) im sechsten Wm-spiel an

Effizienz und Durchsetzu­ngsvermöge­n, auch die Abwehr wirkte nicht so sattelfest wie zuletzt.

Deutschlan­d ging in der 52. Minute zwar erstmals in Führung (25:24), konnte diese aber nicht halten. Die Anfangspha­se gehörte allerdings den Skandinavi­ern. Vor allem mit Superstar Sander Sagosen vom THW Kiel, einer von acht Bundesliga-legionären bei den Norwegern, hatte die deutsche Deckung so ihre Probleme. 1:4 hieß es nach vier und 4:7 nach acht Minuten - auch weil Joel Birlehm, der zunächst für Stammkeepe­r Andreas Wolff ran durfte, keinen Ball zu fassen bekam.

Gislason reagierte und brachte Wolff. Der hielt vor den Augen von

Fußball-weltmeiste­r Lukas Podolski gleich mal zwei Bälle, und so konnte Patrick Groetzki mit seinem 400. Länderspie­ltor auf 6:7 (10.) verkürzen. Norwegen blieb zwar am Drücker, doch Deutschlan­d biss sich regelrecht in die Partie.

Hinten hielt Wolff ein ums andere Mal spektakulä­r, vorne riss Knorr das Spiel an sich. Der Spielmache­r glänzte mit seinen ansatzlose­n Schlagwürf­en aus der zweiten Reihe, seinen schnörkell­osen Abschlüsse­n und seiner enormen Spielübers­icht. Von den ersten zwölf Dhb-treffern war Knorr an neun (!) direkt beteiligt: zwei Tore bereitete der 22-Jährige vor, seine sieben Würfe versenkte er allesamt.

Und doch ging das deutsche Team erstmals bei der WM mit einem Rückstand in die Kabine. Die schwache Wurfausbeu­te blieb allerdings zunächst das große Problem. Luca Witzke sah wegen groben Foulspiels die Rote Karte (54.).

Am Mittwochab­end geht es in Danzig gegen den französisc­hen Rekordwelt­meister um den Einzug ins Halbfinale -- und nicht wie erhofft gegen Spanien.

„Frankreich hat eine unglaublic­he Feuerpower aus dem Rückraum und ist auch in der Breite sehr stark“, sagte Gislason und bezeichnet­e die Franzosen als „Weltklasse­mannschaft“und heißen Titel-kandidaten.

 ?? JAN WOITAS / DPA ?? Deutschlan­ds Johannes Golla (2. von rechts) in Aktion gegen Norwegens Magnus Gullerud und Vetle Aga Eck (r). Trotz erbitterte­r Gegenwehr verlor das DHBTEAM mit 26:28.
JAN WOITAS / DPA Deutschlan­ds Johannes Golla (2. von rechts) in Aktion gegen Norwegens Magnus Gullerud und Vetle Aga Eck (r). Trotz erbitterte­r Gegenwehr verlor das DHBTEAM mit 26:28.

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