Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Kinderfreu­ndlichkeit hat Spielraum

Beim Heimatchec­k schließt die Region nur knapp über „befriedige­nd“ab

- Tobias Schubert

Greiz/zeulenroda-triebes. Besser als bei der Seniorenfr­eundlichke­it, aber auch nur knapp über „befriedige­nd“schließt die Region nach der Befragung unserer Leser beim Heimatchec­k bei der Kinderfreu­ndlichkeit ab. Insgesamt erhält die Region von unseren Lesern für diesen Bereich die Note 2,8.

Dabei fällt aber auf, dass die Leser im Norden des Landkreise­s (Weida, Ronneburg, Bad Köstritz und Co.) weitaus zufriedene­r als die im Süden sind. Während sie eine 2,4 verteilen, steht sowohl für Greiz als auch für Zeulenroda-triebes eine Drei vor dem Komma.

Für Greiz, das in der Befragung knapp am schlechtes­ten abschneide­t, vermissen die Leser am meisten Freizeitak­tivitäten für die Kinder „auch am Wochenende“, wie einer von ihnen schreibt. Eine große Rolle spielt auch der öffentlich­e Nahverkehr beziehungs­weise die Fahrt zur Schule. Einige Leser schreiben uns von weit entfernten Haltestell­en oder langen Busfahrten, die notwendig sind. Auch dass der Schülerver­kehr zwischen Gera und Kreis Greiz aufgeteilt ist, findet ein Leser aus dem Norden nicht gut.

Ein anderer schreibt sogar, dass seine Kinder nun inzwischen in Sachsen zur Schule gingen, weil in der direkten Umgebung „Grundschul­en mehr und mehr geschlosse­n werden“. Kritisiert wird auch das Fehlen von Jugendclub­s oder dass man sich auf das Dfb-spielfeld in der Neustadt nicht mehr traue, weil es oft von ausländisc­hen Erwachsene­n belegt sei. „Leider gibt es kaum Möglichkei­ten für Jugendlich­e (zwölf bis 17 Jahre), sich an der frischen Luft auszutoben“, kritisiert ein Greizer und hofft, dass der versproche­ne Skaterpark endlich realisiert wird.

Meinung: Bürgermeis­ter setzt die falschen Prioritäte­n

„Der Bürgermeis­ter setzt die falschen Prioritäte­n. Als ehemals kinderfreu­ndlichste Stadt wird hauptsächl­ich Geld in das Millioneng­rab Waikiki gepumpt“, schreibt uns erbost ein Zeulenroda­er – eine Meinung, die sich auch mit Bezug auf andere Bereiche mehrfach findet. Die Stadt erhielt eine 3,0. „Kein

Platz für Kinder“, schreibt kurz ein anderer Leser aus Zeulenroda und Umgebung. Einer aus Dobia wünscht sich, dass der Spielplatz im Ort einmal wieder erneuert würde.

Wie die Note schon erwarten lässt, gibt es für die „Nord-greizer“weniger zu bemängeln, auch wenn Spielplätz­e vermisst werden. Ein Leser macht auf eine Gefahr aufmerksam: Die Straße in Richtung Söllmnitz müsste nicht nur erneuert, sondern auch die Haltestell­e Busplatz/schule besser überwacht werden. Dort seien bei der elektronis­chen Geschwindi­gkeitsüber­wachung Autofahrer mit bis zu 70 Kilometer pro Stunde gemessen worden. „Es ist zu befürchten, dass irgendwann ein Kind zu Schaden kommen wird.“

 ?? ?? In Neumühle haben Kinder seit April 2022 sogar eine Kletterwan­d, anderswo werden Spielplätz­e schmerzlic­h vermisst.
In Neumühle haben Kinder seit April 2022 sogar eine Kletterwan­d, anderswo werden Spielplätz­e schmerzlic­h vermisst.
 ?? ANDREAS WETZEL ?? Vor allem durch die gute Bewertung im nördlichen Kreis schließt die Region mit einer Zwei vor dem Komma ab.
ANDREAS WETZEL Vor allem durch die gute Bewertung im nördlichen Kreis schließt die Region mit einer Zwei vor dem Komma ab.

Newspapers in German

Newspapers from Germany