Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Kinderfreundlichkeit hat Spielraum
Beim Heimatcheck schließt die Region nur knapp über „befriedigend“ab
Greiz/zeulenroda-triebes. Besser als bei der Seniorenfreundlichkeit, aber auch nur knapp über „befriedigend“schließt die Region nach der Befragung unserer Leser beim Heimatcheck bei der Kinderfreundlichkeit ab. Insgesamt erhält die Region von unseren Lesern für diesen Bereich die Note 2,8.
Dabei fällt aber auf, dass die Leser im Norden des Landkreises (Weida, Ronneburg, Bad Köstritz und Co.) weitaus zufriedener als die im Süden sind. Während sie eine 2,4 verteilen, steht sowohl für Greiz als auch für Zeulenroda-triebes eine Drei vor dem Komma.
Für Greiz, das in der Befragung knapp am schlechtesten abschneidet, vermissen die Leser am meisten Freizeitaktivitäten für die Kinder „auch am Wochenende“, wie einer von ihnen schreibt. Eine große Rolle spielt auch der öffentliche Nahverkehr beziehungsweise die Fahrt zur Schule. Einige Leser schreiben uns von weit entfernten Haltestellen oder langen Busfahrten, die notwendig sind. Auch dass der Schülerverkehr zwischen Gera und Kreis Greiz aufgeteilt ist, findet ein Leser aus dem Norden nicht gut.
Ein anderer schreibt sogar, dass seine Kinder nun inzwischen in Sachsen zur Schule gingen, weil in der direkten Umgebung „Grundschulen mehr und mehr geschlossen werden“. Kritisiert wird auch das Fehlen von Jugendclubs oder dass man sich auf das Dfb-spielfeld in der Neustadt nicht mehr traue, weil es oft von ausländischen Erwachsenen belegt sei. „Leider gibt es kaum Möglichkeiten für Jugendliche (zwölf bis 17 Jahre), sich an der frischen Luft auszutoben“, kritisiert ein Greizer und hofft, dass der versprochene Skaterpark endlich realisiert wird.
Meinung: Bürgermeister setzt die falschen Prioritäten
„Der Bürgermeister setzt die falschen Prioritäten. Als ehemals kinderfreundlichste Stadt wird hauptsächlich Geld in das Millionengrab Waikiki gepumpt“, schreibt uns erbost ein Zeulenrodaer – eine Meinung, die sich auch mit Bezug auf andere Bereiche mehrfach findet. Die Stadt erhielt eine 3,0. „Kein
Platz für Kinder“, schreibt kurz ein anderer Leser aus Zeulenroda und Umgebung. Einer aus Dobia wünscht sich, dass der Spielplatz im Ort einmal wieder erneuert würde.
Wie die Note schon erwarten lässt, gibt es für die „Nord-greizer“weniger zu bemängeln, auch wenn Spielplätze vermisst werden. Ein Leser macht auf eine Gefahr aufmerksam: Die Straße in Richtung Söllmnitz müsste nicht nur erneuert, sondern auch die Haltestelle Busplatz/schule besser überwacht werden. Dort seien bei der elektronischen Geschwindigkeitsüberwachung Autofahrer mit bis zu 70 Kilometer pro Stunde gemessen worden. „Es ist zu befürchten, dass irgendwann ein Kind zu Schaden kommen wird.“