Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Nun fehlt nur noch ein Stempel
Stadtrat Greiz verabschiedet Bebauungsplan für die einstige „Plasttechnik“
Der Bebauungsplan für das Gelände der ehemaligen „Plasttechnik“in Dölau ist ohne große Debatten im Stadtrat Greiz beschlossen worden. Lediglich die vier anwesenden Afd/bürger für Greiz-stadträte enthielten sich der Stimme. Der Grund lag in einer Anfrage von deren Fraktionschef Torsten Röder, der wissen wollte, ob die Stadt denn im Besitz der Grundstücke sei, über die sich der Bebauungsplan erstrecke. „Wir sind an einigen Stellen noch in Verhandlungen“, musste Bürgermeister Alexander Schulze (parteilos) einräumen. „Baurecht schaffen, ohne im Besitz der Grundstücke zu sein, ist schon sportlich. Das kann teuer werden für die Stadt“, meinte Torsten Röder, der sich beeilte zu erklären, dass die Fraktion selbstverständlich hinter dem Projekt „Plasttechnik“stehe.
Zuvor hatten die Stadträte im Tagungsraum der Vogtlandhalle sämtliche 76 Abwägungen zu Anregungen der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange einstimmig nach
Empfehlungen der Verwaltung getroffen. „Nun braucht es nur noch den Stempel der Bauaufsicht im Landratsamt“, freute sich Stadtplaner Dieter Obenauf.
Ohne, dass der Stadtratsvorsitzende Andreas Hemmann (SPD) eine Diskussion zuließ, wurden die Stadträte über die Eilentscheidung des Bürgermeisters informiert, die mehr als 142.000 Euro Mehrkosten für das Personal im Haushaltsjahr 2022 mit sich brachte (OTZ berichtete). Namens der Afd/bfg-fraktion gibt es dazu eine Anfrage, die bei der Kommunalaufsicht im Landratsamt vorliege, wie Torsten Röder sagte.
Unter dem Punkt Bürgeranfragen trat einmal mehr Rudolf Kuhl ans Mikrofon. Er bat darum, den Bürgern die oft umfangreichen Unterlagen zu Stadtratssitzungen doch bitte frühzeitiger zugänglich zu machen.
Eine Nachfrage hatte er noch zur Verfahrensweise bezüglich der neuen Planungen zum „Marstall-center.“In der nichtöffentlichen Sitzung des Hauptausschusses seien ja die neuen Pläne bereits gezeigt worden. Alexander Schulze antwortete zurückhaltend. Die Stadt sei mit dem Investor im Gespräch. Die Anforderungen an diesen seien klar. „Er muss seine Hausaufgaben machen, Denkmalschutz und Landesverwaltungsamt müssen zustimmen, dann können wir das Thema in einer Bürgerversammlung ausführlich vorstellen – das erste Quartal wäre dafür sicher ein gutes Ziel“, so Schulze.