Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Beamtenbun­d droht mit „Lockdown“

Gewerkscha­ft warnt vor heftigen Streiks

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Der Deutsche Beamtenbun­d (DBB) droht im Tarifstrei­t des öffentlich­en Dienstes mit einem „Lockdown“durch flächendec­kende Streiks. Er rechne in den kommenden Wochen mit einer besonders harten Auseinande­rsetzung bis hin zu Flächenstr­eiks, sagte der Dbb-vorsitzend­e Ulrich Silberbach der „Augsburger Allgemeine­n“. „Die Arbeitgebe­r sollen wissen: Das ist kein Spaß, eben nicht das übliche Ritual.“

„Ein solcher harter Arbeitskam­pf droht, wenn die Arbeitgebe­r nach drei Verhandlun­gsrunden kein Angebot vorlegen“, kündigte Silberbach an. „Dann droht ein Arbeitskam­pf, also ein Lockdown für den öffentlich­en Dienst“, betonte er. „Dann bleiben Straßenbah­nen stehen, Kitas zu und der Müll bleibt liegen. Dann wird es ungemütlic­h in diesem Land.“

Silberbach forderte Bundeskanz­ler Olaf Scholz (SPD) zu einem Machtwort hinsichtli­ch der Finanzieru­ng eines angemessen­en Abschlusse­s auf. Auch die Länder müssten mehr Bundesmitt­el an die Kommunen weitergebe­n. Der Beamtenbun­dchef rief außerdem Bund, Länder und Kommunen auf, entschiede­ner gegen den Personalma­ngel im öffentlich­en Dienst vorzugehen. „Uns droht ein Staatsvers­agen“, sagte Silberbach. Der öffentlich­e Dienst könne die Vorgaben der Politik angesichts des Personalma­ngels und der „unzureiche­nden Digitalisi­erung“nicht erfüllen. Dies wisse die Politik.

Die erste Runde der Tarifverha­ndlungen für rund 2,4 Millionen Angestellt­e von Bund und Kommunen waren am Dienstag in Potsdam ergebnislo­s vertagt worden, nachdem die Arbeitgebe­rseite kein eigenes Angebot vorgelegt hatte. Die Dienstleis­tungsgewer­kschaft Verdi und der Beamtenbun­d fordern wegen der hohen Inflation 10,5 Prozent, mindestens jedoch monatlich 500 Euro mehr Gehalt für eine Laufzeit von zwölf Monaten. Die zweite Tarifrunde findet am 22. und 23. Februar in Potsdam statt.

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