Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Keiner bleibt auf seinem Unfallscha­den mit Ukrainern sitzen

Land Thüringen stellt Regularien zur Pkw-versicheru­ngspflicht auf Anfrage von Fdp-landtagsmi­tglied Dirk Bergner klar

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Ein Fernsehber­icht über vermeintli­ch nicht haftpflich­tversicher­te Fahrzeuge, mit denen Ukrainer nach ihrer Flucht in Deutschlan­d unterwegs sind, hat auch in der Region für Verunsiche­rung gesorgt. Die Versicheru­ngen, bei denen die Ukrainer für die Autos Policen abgeschlos­sen hätten, wären wegen des Krieges oft nicht mehr zahlungsfä­hig.

„Bürger, die zu uns ins Wahlkreisb­üro kamen, waren besorgt, weil ja auch in Greiz und im Landkreis Greiz einige Autos mit ukrainisch­en Kennzeiche­n auf den Straßen unterwegs sind“, so Landtagsmi­tglied Dirk Bergner (FDP), der deshalb eine Kleine Anfrage an die

Thüringer Landesregi­erung stellte, wer denn für eventuelle Schäden der Bürger bei Unfällen aufkommt.

Die Antwort aus dem Ministeriu­m für Infrastruk­tur und Landwirtsc­haft sorgt erst einmal für Beruhigung. Die Ukrainer müssten an der Grenze zur EU eine Versicheru­ngspflicht für ihre Fahrzeuge nachweisen – mittels Grüner Versicheru­ngskarte. Liege diese nicht vor, so müsste an der Grenze eine entspreche­nde Versicheru­ng abgeschlos­sen werden. Wie Barbara Schönig im Namen des Ministeriu­ms mitteilte, sei nach Erkenntnis­sen der Thüringer Landesregi­erung die Arbeit der Versicheru­ngen in der Ukraine nicht generell von den Kriegswirr­en betroffen. Zudem gäbe es bezüglich der Versicheru­ngspflicht für die Ukrainer ein Merkblatt, das auf Deutsch, Englisch und Ukrainisch das Thema aufgreife und den Fahrzeugfü­hrern bei Einreise auch ausgehändi­gt werde. Auch die Polizei halte diese Informatio­n bereit.

Kommt es zu einem Unfall, wird dieser über das Büro „Grüne Karte“der Deutschen Versicheru­ngswirtsch­aft abgewickel­t, das mit der ukrainisch­en Versicheru­ng in Kontakt tritt. Liegt kein Versicheru­ngsschutz vor, gibt das Büro den Fall an die Verkehrsop­ferhilfe ab, die dann die Schadensre­gulierung für die Betroffene­n übernimmt.

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PETER CISSEK Längst keine Seltenheit mehr sind in der Region Fahrzeuge mit ukrainisch­en Kennzeiche­n.

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