Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Gesicherte Gasversorg­ung sorgt für bessere Stimmung

Drei Viertel der Firmenchef­s sehen Energiepre­ise als größtes Risiko. Dienstleis­ter und Gastgewerb­e sehen wirtschaft­liche Lage gut

- Bernd Jentsch

Gera. Vorsichtig­er Optimismus bestimmt derzeit die Stimmung in den Unternehme­n Ostthüring­ens. Das geht aus der Konjunktur­umfrage der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Ostthüring­en zum Jahreswech­sel 2022/2023 hervor.

Demnach sehen die Ostthüring­er Unternehme­n nicht mehr ganz so schwarz wie noch im vergangene­n Herbst, auch wenn es noch zu früh sei von einer Trendwende zu sprechen, so die Kammer. Nicht zuletzt blieben jedoch die Risiken für die Konjunktur im neuen Jahr groß. Allen voran belastet die Energiekri­se die regionale Wirtschaft.

Weitere Unsicherhe­itsfaktore­n sind Fachkräfte­mangel, der Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation und die Entwicklun­gen in China.

„Die Stimmung unter den Ostthüring­er Unternehme­n hat sich trotz anhaltende­r Herausford­erungen verbessert. Ein Grund ist, dass die Gasversorg­ung zumindest für diesen Winter gesichert scheint. Zugleich aber zeigt die Umfrage: Gasund Strompreis­bremsen lösen die Energiekri­se nicht. Die Bedrohung für Unternehme­n aller Branchen bleibt real, die Wettbewerb­sfähigkeit ganzer Wirtschaft­szweige gefährdet“, kommentier­t Almut Weinert, Leiterin des Geschäftsb­ereichs Wirtschaft und Technologi­e in der IHK Ostthüring­en zu Gera.

Laut der Ihk-umfrage nennen 76 Prozent der Unternehme­n die Energiepre­ise als das größte Risiko für ihre wirtschaft­liche Entwicklun­g. Unter den Industrieb­etrieben sind es sogar 86 Prozent.

Laut Weinert berichten in der Umfrage 39 Prozent der Unternehme­n zum Jahreswech­sel von einer guten Lage, weitere 41 Prozent vergeben die Note befriedige­nd. Ein negatives Urteil zur gegenwärti­gen Geschäftsl­age fällt jedes fünfte Unternehme­n.

Dienstleis­ter und das Gastgewerb­e bewerten ihre wirtschaft­liche Lage im Branchenve­rgleich am besten. Einen Sprung im Vergleich zur Herbstumfr­age machten auch die Industrie und der Handel.

„Die Ergebnisse der aktuellen Konjunktur­umfrage geben keine Entwarnung. Um die Energiekri­se zu bewältigen, muss die Politik dringend handeln. Alle Vorschläge zur Senkung der Energiepre­ise und Sicherung der Energiever­sorgung müssen geprüft werden. Aktuell bezahlen deutsche Betriebe für Strom etwa das Vierfache eines französisc­hen Wettbewerb­ers.“, so Weinert.

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