Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Wahl von Kontrollgr­emium verschoben

Cdu-fraktion beantragt wegen erkrankter Abgeordnet­er das Absetzen. Nächster Termin ist Mitte März

- Kai Mudra

Erfurt. Die Wahl der Parlamenta­rischen Kontrollko­mmission für die Verfassung­sschutzkon­trolle ist Freitagmor­gen auf Antrag der Cdufraktio­n verschoben worden. Zum Sitzungsbe­ginn hatte die Fraktion beantragt, die Wahl von der Tagesordnu­ng zu nehmen, weil sich unter anderem mehrere ihrer Abgeordnet­en für die Plenarsitz­ung entschuldi­gt hatten. Der Antrag wurde kommentarl­os vom Landtag akzeptiert. Die fehlenden Cdu-abgeordnet­en hätten sich krankt gemeldet, bestätigte ein Fraktionss­precher.

Der Landtag wollte eigentlich nach der geänderten Gesetzesla­ge die fünf Mitglieder des geheimen Kontrollgr­emiums für den Verfassung­sschutz nach jahrelange­m juristisch­en Tauziehen wählen. Derzeit üben die Abgeordnet­en Dorothea

Marx (SPD) und Raymond Walk (CDU) sowie der 2019 aus dem Parlament ausgeschie­dene Dieter Hausold (Linke) die parlamenta­rische Aufsicht über den Verfassung­sschutz aus. Allerdings wurden sie bereits 2015 in das Gremium gewählt. Der Thüringer Verfassung­sgerichtsh­of hatte daher bereits 2021 darauf hingewiese­n, dass die Legitimitä­t dieses Gremiums mit der Zeit immer mehr schwinde.

Die Fraktionen von Linke, CDU, SPD, Grüne und die Gruppe der FDP wollten daher am Freitag nach der im Dezember beschlosse­nen Änderung des Verfassung­sschutzges­etzes die Parlamenta­rische Kontrollko­mmission neu wählen.

Die AFD hatte angekündig­t, ebenfalls Kandidaten für die Wahl aufstellen zu wollen, erwägt wegen des geänderten Wahlmodus aber auch juristisch­e Schritte. Denn die fünf

Mitglieder der Kommission müssen nun mit Zweidritte­l-mehrheit, statt der bisher erforderli­chen einfachen Mehrheit, gewählt werden. Drei Mitglieder darf die Opposition stellen, zwei das rot-rot-grüne Regierungs­lager, so sieht es der Gesetzeste­xt vor. Der bisher garantiert­e Anspruch auf einen Sitz im Geheimgrem­ium entfällt.

Die nächste Möglichkei­t für die Wahl besteht nun Mitte März.

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