Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Sprintsieg zum Ehrentag
Leichtathletik: Olympiasiegerin Malaika Mihambo belohnt sich zum Geburtstag beim Erfurt-indoor. Auch Julian Wagner vorn
Malaika Mihambo formuliert keine großspurigen Ziele für die neue Saison. Vielmehr will sie mit Lockerheit der Titelverteidigung bei der Weltmeisterschaft im Sommer in Budapest entgegenstreben. Auf dem Weg dahin nimmt sie trotzdem jedes Meeting ernst. Sonst wäre sie nicht am Freitagabend beim Erfurt-indoor über die 60 Meter gesprintet. Schon gar nicht an ihrem 29. Geburtstag.
Vor ihrem Start in der Hartwiggauder-halle erhielt die Weitsprung-olympiasiegerin vom Veranstalter ein kleines Präsent – und warmen Applaus der Zuschauer.
An ihrem Ehrentag lief sie in 7,34 Sekunden als Schnellste des Vorlaufs ins Finale, das sie schließlich mit 7,35 Sekunden gewann. Damit steigerte sie sich im Vergleich zum Rennen von Karlsruhe vor einer Woche deutlich (7,43). „Ich bin sehr gut durch den Winter gekommen. Ich hatte keine Verletzungen“, sagte Mihambo, die vor der deutschen Meisterschaft in Dortmund (18./19. Februar) noch beim Istaf Indoor in Berlin (10. Februar) antritt. Ihren Start bei der Hallen-em in Istanbul (2. bis 5. März) lässt sie noch offen.
In dieser Hinsicht hat sich Julian Wagner schon entschieden. Der Lokalmatador, im vergangenen Jahr in 10,11 Sekunden der schnellste
Deutsche über die 100 Meter, wird nicht in Istanbul antreten. „Das ist keine Option. Wie in den vergangenen Jahren verzichte ich und will mich lieber langfristig vorbereiten, um verletzungsfrei durch den Sommer zu kommen“, sagte der 24-Jährige vom LC Top Team Thüringen, der in 6,77 Sekunden das 60-Meterfinale beim Heimrennen erreichte. Im Endlauf legte er deutlich zu. In starken 6,56 Sekunden triumphierte er vor dem deutschen Hallenrekordmeister Kevin Kranz vom Sprintteam Wetzlar (6,63).
Vereinskollege Luis Brandner dagegen fehlte im 60-Meter-sprint. Nach seiner Rückkehr zur Landesmeisterschaft nach langer Verletzungspause
und seinem Start in Chemnitz klagte der 22-jährige Sprinter zuletzt über Rückenprobleme. „Deshalb muss Luis pausieren. Wir haben noch die Hoffnung, dass er zur Hallenmeisterschaft in Dortmund antreten kann“, sagte sein Trainer Tobias Schneider.
Auf Abschiedstour befindet sich derweil Cindy Roleder. Die 33-Jährige vom SV Halle hatte vor wenigen Wochen das Ende ihrer Karriere nach dieser Hallensaison angekündigt. Nun startete sie im 60-Meterhürdensprint auch in Erfurt ein letztes Mal. Beim Sieg der deutschen Meisterin Marlene Meier (Bayer Leverkusen/8,22 Sekunden) landete auf Rang zwei.